DAS WETTER: DIE LIEBENDEN

Als Rupert Jahn vor die Tür trat, da rief die Tür laut: „Aua!“ Rupert Jahn wunderte sich, denn noch nie zuvor hatte die Tür Beschwerde geführt, wenn Rupert vor sie getreten war. Er machte sich keine weiteren Gedanken über diese seltsame Begebenheit und ging Zerstreuungen nach. Als er aber am Abend vergnügt wieder nach Hause kam und die Tür aufsperren wollte, da hob diese zu sprechen an: „Ich bin ein verzauberter schwuler Prinz, der durch den Fluch einer bitterbösen Hexe zwanzig Jahre lang geschlafen hat“, so sprach die Türe, „doch nun bin ich wieder erwacht, und du musst mich zum Gatten nehmen, denn so steht es geschrieben.“ Rupert Jahn war überrascht, denn damit hatte er nicht gerechnet. Auch hatte er zuvor noch nie einen Gedanken an die Möglichkeit verschwendet, eine Tür zu heiraten. Doch er sah selbstverständlich ein, dass die Tür recht hatte, und nahm sie in einer feierlichen Zeremonie zum Gatten. Und jeden Morgen, wenn Rupert nun das Haus verließ, rief ihm die Tür liebevoll „Bis heute Abend, mein Schatz!“ hinterher. Romantisch!