DAS WETTER: DER ARME PFROPF

Schon seit geraumer Zeit hatte der Pfropf das Gefühl, irgendwie nicht weiterzukommen. Er fühlte sich regelrecht eingezwängt vom Alltag und den Verpflichtungen, die sich mit dem Dasein als Pfropf unweigerlich verbanden. Gern wäre er einmal ausgebrochen aus dem immergleichen Trott und hätte so richtig die Sau rausgelassen. Aber genau das sollte ihm nicht vergönnt sein, war doch die ureigene Aufgabe eines jeden Pfropfs, nie und nimmer etwas rauszulassen. Doch von der Emotion übermannt, entwich dem Pfropf ausnahmsweise eine einzelne Träne und rann sein heimatliches Abflussrohr hinab. Als er das bemerkte, riss sich der Pfropf sofort zusammen. Und an diesem Abend knallte er sich die Birne zu, bis er wieder völlig dicht war.