GAUCK UND GLÜCK: EIN FALL FÜR HOLLYWOOD

Was sich der Weltgeist dabei gedacht hat, weiß kein Mensch. Gestern tickerten die beiden christlichen Nachrichtenagenturen epd und KNA kurz hintereinander zwei verblüffend ähnliche Meldungen: „Bundespräsident Joachim Gauck wird 75 Jahre alt“ und „Katholikenpräsident Glück wird 75“. Beide haben am selben Tag, am nächsten Samstag, Geburtstag. Der Evangele und der Kathole. Zwei Präsidenten. Gauck und Glück. Das klingt wie ein Romantitel von Jean Paul: „Durch Gauck und Glück“. Oder doch eher nach Slapstick: „Dick und Doof“. Oder auch wie ein Band mit schlechten Aphorismen: „Gauckelei und Glück dabei“. Dringend verfilmt werden sollte jedenfalls das im wirklichen Leben leider nicht stattfindende gemeinsame Geburtstagsfest der beiden Altgläubigen. Der selbstverliebte Ostpastor und der bäuerliche Betbayer. Und als Gratulanten treten dann auf: der Katholische Männerverein Tuntenhausen, in dem Alois Glück Mitglied ist, und alle Preisträger der Goldenen Henne, die Joachim Gauck 2010 erhielt. „Gauck und Glück“ – dies große Werk des Weltgeistes hätte mindestens einen Oscar verdient.