GENETISCHE VERARMUNG DURCH MASSENTIERHALTUNG

Die Massentierhaltung auf den großen Geflügelfarmen führt zu einem zunehmenden Verlust der genetischen Vielfalt bei Masthähnchen und Legehühnern weltweit. Das Erbgut der rund 40 Milliarden Industrie-Hühner, die jedes Jahr „produziert“ werden, verfügt über höchstens halb so viele Varianten wie das der ursprünglichen Artgenossen, berichtet ein internationales Forscherteam in den Proceedings der US-Akademie der Wissenschaften (PNAS). Dies mache die Tiere anfälliger für Infektionskrankheiten und bedrohe somit auch die Geflügelwirtschaft als solche. Die Wissenschaftler um Hans Cheng vom United States Department of Agriculture in East Lansing, im US-Bundesstaat Michigan, hatten das Erbgut von mehren tausend Hühnern untersucht und die genetische Variablität an rund 2.500 relevanten Stellen im Erbgut verglichen. Eine der Hauptursachen für den Verlust der genetischen Vielfalt sei, dass mit dem Beginn der Massentierhaltung in den 1950er-Jahren nur sehr wenige Hühnerrassen für die Fleisch- und Eierproduktion genutzt worden seien. Nahezu alle heute für die Fleischproduktion eingesetzten Hühner gehen auf nur drei verschiedene Rassen zurück. Die Legehennen stammen sogar nur von einer speziellen Rasse ab. DPA FOTO: REUTERS