ALTERSBEGRENZUNG ABSCHAFFEN
: Blutspenden auch von älteren Menschen

ROSTOCK | Auch Menschen über 68 Jahren sollten nach Ansicht von Fachärzten Blut spenden dürfen. Nur so könnten die chronischen Engpässe bei der Versorgung mit Blutkonserven überwunden werden. „Man muss endlich darüber nachdenken, auch ältere Menschen zuzulassen“, sagte der Medizinprofessor und Chef der Transfusionsabteilung am Rostocker Universitätsklinikum, Volker Kiefel. Nach den Richtlinien der Bundesärztekammer dürfen Freiwillige in der Regel nur bis zu einem Alter von 68 Jahren Blut spenden. Der Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes hatte die Grenze dagegen im Frühjahr aufgehoben. „Die Eigenblutspende läuft bei vielen 80-Jährigen problemlos“, argumentierte Kiefel. Für die Begrenzung des Spenderalters gebe es aus medizinischer Sicht keine belegbaren Gründe. Eine Ausweitung nach oben oder die gänzliche Abschaffung der Altersgrenze könne indes die Einbrüche in jüngeren Spendergruppen ausgleichen, erklärte der Rostocker Transfusionsmediziner. Beim Blutspendedienst des Roten Kreuzes entscheiden seit Mai dieses Jahres die Ärzte im eigenen Ermessen, ob Menschen über 68 Jahren spenden dürfen. (dpa)