RAUMFAHRT
: Kontakt zu verloren geglaubter Marssonde

DARMSTADT | Der europäischen Raumfahrtorganisation ESA ist eine spektakuläre Kontaktaufnahme zu der verloren geglaubten russischen Marsmondsonde „Phobos-Grunt“ gelungen. „Das ist ein erstes Lebenszeichen“, sagte ein Sprecher des European Space Operations Centre (Esoc) in Darmstadt. Für die russischen Partner ergibt sich nun doch noch eine Chance, das knapp 120 Millionen Euro teure Projekt zu retten. „Wir haben einen Befehl zum Aktivieren verschickt“, sagte der Esoc-Sprecher. Der Sender der seit zwei Wochen verschollenen Sonde habe darauf reagiert. Russland hatte die Sonde am 8. November 2011 mit einer Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Sie sollte auf Phobos, dem größten Marsmond, Bodenproben sammeln und bis 2014 zur Erde bringen. Doch wenige Stunden nach dem Start gab es technische Probleme, so dass „Phobos-Grunt“ den entscheidenden Austritt aus der Erdumlaufbahn nicht schaffte, um Kurs auf den Marsmond zu nehmen. Erst vor wenigen Tagen hatte die russische Weltraumbehörde Roskosmos die Einschätzung geäußert, „Phobos-Grunt“ sei so gut wie verloren und werde wohl bald auf die Erde stürzen. (afp)