MALARIA
: Eingeschleppt durch Sklavenhändler

WASHINGTON | Der gefährlichste Malaria-Erreger Plasmodium falciparum gelangte mit dem Sklavenhandel von Afrika nach Südamerika. Dies zeigt eine vergleichende genetische Analyse der Parasiten, die ein Team um Erhan Yalcindag von der Universität Montpellier in den Proceedings der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS) präsentiert. Bislang waren sich Forscher uneinig, ob der Erreger erst mit der europäischen Auswanderung und dem afrikanischen Sklavenhandel nach Südamerika kam oder auf sehr viel ältere Ursprünge zurückgeht, wie älteres Beweismaterial nahelegt. Für ihre Studie analysierten die Autoren Malaria-Erreger in infizierten menschlichen Blutproben, unter anderem aus Afrika südlich der Sahara, dem Mittleren Osten, Südostasien und Südamerika. Die Forscher analysierten das Erbgut und fanden Belege für einen afrikanischen Ursprung von Plasmodium falciparum in der Neuen Welt. Außerdem entdeckten sie zwei genetische Hauptstränge des Parasiten in Südamerika: einen nördlichen und einen südlichen. Die Autoren vermuten, dass beide unabhängig voneinander während des Sklavenhandels eingeschleppt worden sind. (dpa)