Gute Jobs gegen Armut

Menschenwürdige Arbeit wird UN-Millenniumsziel

BERLIN taz ■ Die Vereinten Nationen (UN) wollen die Forderung nach menschenwürdiger Arbeit in ihre Millenniumsziele integrieren. Ab 2008 verlangt Ziel Nummer eins – „Ausrottung von extremer Armut und Hunger“ – auch eine „produktive und menschenwürdige Beschäftigung für alle“.

Bisher hieß es nur, der Anteil der Menschen mit einem Einkommen von weniger als einem US-Dollar pro Tag und der Anteil von Menschen, die Hunger leiden, solle bis 2015 halbiert werden. „Damit wird viel klarer, wie Armut und Hunger zu bekämpfen sind“, sagte Dorothea Schmidt von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Die insgesamt acht Millenniumsziele wurden im Jahr 2000 von den UN-Mitgliedsstaaten verabschiedet. Neben der Armutsbekämpfung fordern sie Bildung für alle, Gleichstellung der Geschlechter, Verringerung der Kindersterblichkeit, bessere Gesundheitsversorgung von Müttern, Bekämpfung von HIV/Aids und Malaria sowie ökologische Nachhaltigkeit. „Nun taucht das erste Mal das Wort Beschäftigung auf“, so Schmidt. Folge: Künftig müssen in allen UN-Projekten unter dem Millenniumslabel entsprechende Ziele verankert werden – etwa wie viel menschenwürdige, also adäquat bezahlte und an den ILO-Standards orientierte Arbeit sie schaffen sollen. BW