Der Euro steigt auf sein bisheriges Rekordhoch

Zeitweise kostete am Dienstag ein Euro mehr als 1,60 US-Dollar. Deutsche sorgen sich um ihre Exportwirtschaft

FRANKFURT rtr/taz ■ Der Euro hat am Dienstag ein neues Rekordhoch erreicht. Für die Gemeinschaftswährung mussten zeitweise bis zu 1,6038 Dollar gezahlt werden – so viel wie noch nie seit ihrer Einführung. Experten machten dafür vor allem die Furcht vor neuen Hiobsbotschaften zur Lage der US-Wirtschaft verantwortlich, die dem Dollar zusetze. Selbst das Rettungspaket für die angeschlagenen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac wurde am Markt skeptisch gesehen, was auch die Aktienkurse weltweit unter Druck setzte.

Die US-Regierung und die US-Notenbank hatten den Instituten einen größeren Kreditrahmen eingeräumt und angekündigt, im schlimmsten Fall auch Anteile der Unternehmen zu übernehmen. Doch viele Anleger sähen darin nur eine Verlagerung der Risiken zum US-Finanzministerium, sagte ein Händler. Das dürfte zu einem höheren US-Defizit führen und wäre schlecht für den Dollar. Der starke Euro wird aber auch kritisch gesehen. „So langsam sollte der Anstieg enden – schließlich wollen wir noch etwas exportieren“, sagte ein Marktteilnehmer. Ein Großteil der deutschen Exporte geht allerdings in den Euro-Raum – und ist damit von Wechselkursschwankungen unabhängig.