Autos bleiben auf der Halde stehen

Renault und PSA senken Absatzprognosen. Werke werden zeitweilig geschlossen. VW trennt sich von Leiharbeitern

PARIS/WOLFSBURG dpa/afp ■ Die Finanz- und Wirtschaftskrise schlägt nun auch auf die beiden französischen Autokonzerne Renault und PSA Peugeot-Citroën durch. Europas größter VW-Rivale PSA nahm am Freitag seine Geschäftsprognosen zurück und kündigte zwangsweise Werksschließungen an. Auch der Konkurrent Renault senkte seine Prognosen und wird offenbar Werke zeitweise schließen, um die Lagerbestände abzubauen. „Die Krise ist nicht zu Ende“, sagte PSA-Chef Christian Streiff.

Der Umsatz des Konzerns sank im dritten Quartal um 5,2 Prozent auf 13,3 Milliarden Euro und dürfte im Gesamtjahr um 3,5 Prozent fallen. Renault verzeichnete im dritten Quartal einen Umsatzrückgang um 2,2 Prozent auf 9,15 Milliarden, rechnet dank des Markterfolgs des Dacia Logan für das Gesamtjahr aber mit einem kleinen Zuwachs. Le Figaro berichtete, Renault werde seine Werke für ein bis zwei Wochen schließen.

Doch auch in Deutschland kriselt die Branche weiter. Volkswagen will sich bis zum Jahresende von insgesamt 750 seiner Leiharbeiter trennen. Das Unternehmen lasse die Arbeitsverträge der Mitarbeiter auslaufen, teilte VW mit. Der Konzern dementierte damit einen Zeitungsbericht, laut dem sich VW von bis zu 25.000 Leiharbeitern lösen will. Für den Fall einer weiteren Verschlechterung der Marktlage schloss der Konzern allerdings die Trennung von zusätzlichen Leiharbeitern nicht aus. „Wenn alle anderen Möglichkeiten wie die Streichung von Zusatzschichten ausgeschöpft sind, muss auch künftig der Bedarf von Leiharbeit geprüft werden“, hieß es.

Der Konzern verzeichnete zwar in den ersten neun Monaten insgesamt noch ein Absatzplus von 3,9 Prozent und hält an seinem Ziel fest, 2008 mehr Fahrzeuge zu verkaufen als 2007. Vertriebschef Detlef Wittig sagte aber: „Wir sehen mit Sorge, dass sich die Lage für die gesamte Branche im September weltweit noch einmal deutlich verschlechtert hat.“