Teure Belt-Brücke

Bundesrechnungshof und Grüne kritisieren die geplante Verbindung über den Fehmarnbelt. Refinanzierung unklar

BERLIN taz ■ Die Grünen haben den Beschluss der Bundesregierung, eine feste Straßen- und Zugverbindung über den Fehmarnbelt zu bauen, kritisiert. Die Kalkulationen zum Bau der Verbindung zwischen der dänischen Insel Lolland und der schleswig-holsteinischen Insel Fehmarn „beruhen auf völlig veralteten Daten“, kritisierten der Grünen-Bundestagsabgeordnete Rainder Steenblock und der Grünen-Europaparlamentarier Michael Cramer am Freitag in Berlin.

Zwar wolle Dänemark einen Großteil der Kosten tragen, dennoch veranschlage Deutschland für die Hinterlandanbindung etwa 1 Milliarde Euro. Und das Projekt könnte im Extremfall doppelt so teuer werden. „Es steht zu befürchten, dass dringend notwendige Investitionen in nachhaltige Verkehrsprojekte zu Lasten des Prestigeprojektes Fehmarnbelt geopfert werden“, so die Abgeordneten.

Schützenhilfe erhielten sie vom Bundesrechnungshof. Die zugrunde gelegten Verkehrsprognosen seien zu optimistisch, so die Behörde. Aufgrund der höheren Baukosten und der niedrigeren Einnahmen durch Benutzergebühren sei davon auszugehen, „dass sich die feste Verbindung nicht refinanzieren wird“.

Umweltschützer lehnen die feste Fehmarnbelt-Querung, die aus einer Brücke oder einem Tunnel bestehen soll, vehement ab. Auch Mecklenburg-Vorpommern, das Konkurrenz für den boomenden Hafen Rostock befürchtet, hält von ihr nichts. ROT