Bahnspitzel sehen „Auffälligkeiten“

BERLIN ap ■ Die Deutsche Bahn AG hat bei ihrer umstrittenen Ausspähaktion rund 300 „Auffälligkeiten“ entdeckt. In der Mehrzahl der Fälle habe wirtschaftlicher Schaden oder Betrug vorgelegen, berichteten die Magazine Spiegel und Focus übereinstimmend. Zugleich räumte die Bahn in einem Schreiben an den Berliner Datenschützer ein, dass der Betriebsrat über die Aktion nicht informiert war. Das Staatsunternehmen hatte in einer Aktion namens „Babylon“ über einen Zeitraum von zehn Jahren bis 2007 mit Hilfe der Detektei Networks Deutschland GmbH Daten von mehr als 1.000 Mitarbeitern und Lieferanten abgeglichen, teils auch präventiv und ohne die Betroffenen vorher oder im Nachhinein zu informieren. Das hatte den Protest von Datenschützern hervorgerufen. Das beauftragte Unternehmen hatte auch mit der Telekom und der Einzelhandelskette Lidl zusammengearbeitet, die unter anderem Telefongespräche von Mitarbeitern abhören ließen. Abhöraktionen hat die Bahn stets bestritten.