ICE-Flotte braucht neue Achsen

Weiter Ärger bei Langstreckenflitzern. Im Bahn-Güterverkehr droht Kurzarbeit

BERLIN dpa ■ Die ICE-Probleme der Deutschen Bahn (DB) nehmen kein Ende – jetzt müssen bei einem Teil der Hochgeschwindigkeitszüge auch Achsen ausgetauscht werden. Bahn-Chef Hartmut Mehdorn sagte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, die Industrie, allen voran Siemens, sei jetzt gefordert, möglichst rasch ein Austauschprogramm zu erarbeiten.

Die neuen Achsen sollen aus einem haltbareren Stahl gefertigt sein. Nach Einschätzung von Bahn-Experten könnten Kosten im mehrstelligen Millionenbereich entstehen. Das Unternehmen äußerte sich am Sonntag nicht dazu, wer die Kosten übernimmt. 2008 hatte der Konzern millimetertiefe Risse an mehreren ICE- Zugachsen festgestellt. Wegen der Achsenrisse war die ICE-T-Flotte vorübergehend fast komplett aus dem Verkehr gezogen worden. Ein Unternehmenssprecher sagte, durch die nun zusätzlich anstehenden Arbeiten werde sich für die Fahrgäste nichts ändern. Die Bahn hatte ihren Winterfahrplan für den Fernverkehr dem Engpass bei den ICE-Zügen angepasst.

Bahn und Betriebsräte verhandeln zurzeit auch über die Einführung von Kurzarbeit bei der Güter-Tochter DB Schenker Rail ab März. Dies ist nach Angaben einer Bahn-Sprecherin eine mögliche Maßnahme, um auf Auftragsschwund zu reagieren. Mit einer Entscheidung über die Einführung von Kurzarbeit bei der DB-Güter-Tochter ist nach Angaben der Gewerkschaft Transnet Mitte der Woche zu rechnen.