Opel-Chef winkt mit dem Rotstift

Harte Sparmaßnahmen angekündigt. Minister Scholz (SPD) hält Staatsbeteiligung für denkbar. Union dagegen

FRANKFURT/M. ap ■ Opel-Chef Hans Demant hat die Mitarbeiter des Automobilherstellers auf harte Sparmaßnahmen vorbereitet. „Wir prüfen, wie viele Montagewerke wir künftig noch benötigen. Wir untersuchen auch, welche Möglichkeiten es gibt, die Belegschaft zu verkleinern“, sagte Demant der Wirtschaftswoche. Allerdings wolle das Unternehmen „mit allen Kräften versuchen, Schließungen zu vermeiden“. Alternativen, mit denen Opel unter dem Strich genauso viel spare, würden vorgezogen.

Unter anderem Lohn- und Gehaltsverzicht könne infrage kommen. Auch Personalabbau über Abfindungsprogramme, Kurzarbeit sowie eine Verkürzung der Arbeitszeit von derzeit 40 auf 30 Wochenstunden seien möglich. Eine Insolvenz komme hingegen nicht infrage. Demant zeigte sich zuversichtlich, dass das Unternehmen mit der Politik andere Lösungen finde.

Nach Ansicht von Bundesarbeitsminister Olaf Scholz muss der Staat notfalls bei dem Unternehmen einsteigen. „Opel sterben zu lassen, wäre mehr als ein Fehler, es wäre ein unentschuldbares Regierungsversagen“, sagte der SPD-Politiker der Bild am Sonntag. Die Regierung dürfe vor einer Staatsbeteiligung nicht zurückschrecken: „Angst sollte man vor so einer Entscheidung nicht haben. Es sollte nur keine Dauerperspektive sein.“

In der Union gab es Widerstand gegen den Vorstoß des Arbeitsministers. Bundeswirtschaftsminister zu Guttenberg sagte: „Ich halte es für verwegen, zu diesem Zeitpunkt bereits über die Formen von Staatshilfe zu reden.“ Unions-Fraktionschef Volker Kauder sprach sich in der Leipziger Volkszeitung gegen eine Staatsbeteiligung aus: „Für alle Unternehmen im Land muss es die gleichen Regelungen geben.“