Wer Solarzellen aufs Dach baut, der lebt rentabel

SOLARBRANCHE Die Firmen merken fast nichts von der Wirtschaftskrise, sagt der Verbandschef

MÜNCHEN dpa | Die Wirtschaftskrise wird die Solarindustrie nicht bremsen. „Mittel- bis langfristig sind wir sehr optimistisch“, sagte der Geschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft, Carsten Körnig, am Wochenende. „Für dieses Jahr sind wir zuversichtlich, dass der Umsatz in Deutschland von 2008 in etwa gehalten werden kann.“

Der Endkundenumsatz der deutschen Fotovoltaikbranche werde sich mit etwa 7 Milliarden Euro auf einem ähnlichen Niveau einpendeln wie im vergangenen Jahr, erklärte Körnig. Ab Mittwoch wird sich die Branche feiern – auf der Fachmesse Intersolar in München. Dort wollen 1.400 Aussteller Produkte zu Fotovoltaik, Solarthermie und energieeffizientem Bauen zeigen.

Der Kampf gegen den Klimawandel sei durch die Rezession etwas aus dem Blick geraten, so meinte Körnig. Das führe aber nicht zu einem Nachfrageminus bei Solarstromanlagen. „Der Grund dafür ist, dass Fotovoltaikanlagen durch attraktive Förderung und gesunkene Preise gerade jetzt besonders rentabel sind.“ Solarstrom werde in Deutschland schon Mitte des nächsten Jahrzehnts nicht mehr teurer sein als konventioneller Strom aus der Steckdose. „Wir sehen im langjährigen Mittel eine jährliche Kostensenkung von 8 bis 10 Prozent“, sagte Körnig mit Blick auf die Solarstromanlagen. „Ein durchschnittliches Eigenheimdach reicht aus, um den Strombedarf eines Drei- oder Vierpersonenhaushalts zu decken.“ Allerdings seien dafür erst einmal Investitionen von bis zu 15.000 Euro nötig. Nach gut zehn Jahren seien diese Kosten amortisiert.

Die Fotovoltaik-Industrie macht gut ein Drittel ihres Umsatzes mit Eigenheimbesitzern. Ein weiteres knappes Drittel entfällt auf Mittelständler, die etwa auf Hallendächer Solarzellen montierten. Auch bei Landwirten stößt Fotovoltaik verstärkt auf Interesse. Die Solarbranche hofft zudem auf Aufträge im Ausland, vor allem in den USA, in einigen Ländern Asiens sowie in Südeuropa.