Bahn-Börsengang für 2010

DEUTSCHE BAHN Chef Grube bringt die Privatisierung wieder ins Spiel. Zudem will er Steuerbefreiungen

BERLIN taz | Der Börsengang der Deutschen Bahn könnte nach Worten von Vorstandschef Rüdiger Grube schon im kommenden Jahr wieder aktuell sein. Derzeit habe das Vorhaben angesichts der Finanz- und Wirtschaftskrise keinen Sinn. „Wenn es 2010 oder 2011 hoffentlich wieder bergauf geht, sieht das aber anders aus“, sagte Grube der Bild am Sonntag. Die Bahn als Transport- und Logistikunternehmen brauche Geld, um international investieren zu können – „und das soll nicht vom Steuerzahler kommen“. Die Bahn ist zu 100 Prozent im Eigentum des Bundes. Der Börsengang war für Ende Oktober geplant, wurde aber wegen der Finanzkrise auf unbestimmte Zeit verschoben. Grube forderte auch eine Befreiung von der Mehrwert- und Mineralölsteuer nach Vorbild der Fluggesellschaften: „Die Bahn ist das umweltfreundlichste Verkehrssystem von allen, wird aber erheblich benachteiligt.“ Fluggesellschaften halten dem entgegen, die Luftfahrt sei der einzige Verkehrsträger, der seine Infrastruktur über Gebühren und ohne Steuergelder finanziere.