Kirchlicher Widerstand

CCS-TECHNOLOGIE Protest gegen CO2-Endlager wächst. Auch Bauernverbände kritisieren die Pläne

LECK/KIEL/BERLIN epd/taz | Während die Politiker der großen Koalition weiter um ein Gesetz zur unterirdischen Speicherung von Kohlendioxid (CO2) ringen, regt sich in der Bevölkerung ein immer größerer Widerstand. Zu den Gegnern der sogenannten CCS-Technologie zählen nun auch Kirchenvertreter. So protestiert in Schleswig-Holstein die evangelische Kirche gegen das Vorhaben eines unterirdischen Endlagers. Bei der CCS-Technologie (Carbon Capture and Storage) soll CO2 bei der Kohleverbrennung abgetrennt, verflüssigt und dann unter der Erde gespeichert werden.

Der Vorstand der Kirchengemeinde Leck (Kreis Nordfriesland) beschloss, den Zugang zu ihren Ländereien Firmen zu verwehren, die dort seismografische Messungen oder Testbohrungen starten wollen. Auch Nordelbiens Umweltpastor Thomas Schaack sprach sich am Dienstag gegen die Bohrungen aus. Damit stellt sich die Kirchengemeinde hinter die besorgte Bevölkerung. Örtliche Bauernverbände hatten jüngst die Planungen für die Probebohrungen ebenfalls kritisiert und das Endlager strikt abgelehnt. Sie riefen die Landwirte dazu auf, dem Konzern RWE Dea die Zustimmung zum Betreten ihrer Grundstücke zu verweigern und so die Bohrungen zu verhindern.

Nach Einschätzung des Kirchenvorstands Leck sind „die Risiken dieser Technologie gegenwärtig nicht abzusehen“. Aus Verantwortung gegenüber der Schöpfung müsse in erster Linie dafür gearbeitet werden, CO2 aus Kohlekraftwerken so viel wie möglich zu vermeiden. NAM