Heißer Bieterkampf um Opel

AUTOKRISE In den Verkaufsgesprächen bringt General Motors wieder andere Käufer ins Spiel

MÜNCHEN/RÜSSELSHEIM dpa/rtr | Der insolvente US-Autobauer General Motors (GM) bemüht sich beim Verkauf seiner Tochter Opel um Alternativen zum bisher führenden Bieter Magna. „Wir führen weiter Gespräche mit anderen potenziellen Partnern wie Ripplewood und Beijing Auto“, sagte ein GM-Europe-Sprecher am Dienstag. GM hatte mit Magna und dessen russischem Partner Sberbank bereits eine Absichtserklärung über den Verkauf von 55 Prozent an seiner angeschlagenen Tochter Opel unterzeichnet, will sich aber noch nicht auf Magna als einzigen möglichen Käufer festlegen. So sagte ein mit den Verhandlungen vertrauter Banker, in die Verhandlungen mit dem Finanzinvestor Ripplewood und seiner börsennotierten Investmentgesellschaft RHJ sei wieder Schwung gekommen. „Es scheint Überlegungen zu geben, dass RHJ sein Angebot nachbessert“, fügte er hinzu. Die Financial Times berichtete, GM ziehe ein verbessertes RHJ-Angebot „sehr ernsthaft“ in Betracht. Eine gemeinsame Erklärung könnte schon in den nächsten Tagen unterzeichnet werden.

Der Vorstandsvorsitzende des österreichisch-kanadischen Zulieferers Magna, Siegfried Wolf, drängte am Dienstag unterdessen auf einen schnellen Vertragsabschluss. Jeden Tag ohne Entscheidung würde bei Opel „Geld verbrannt“, sagte Wolf. „Wir wollen am 15. Juli zum Abschluss kommen“, erklärte der Magna -Chef. Auch die Opel-Händler sind mit dem möglichen Opel-Käufer Magna weiter in Gesprächen über eine Beteiligung an der angeschlagenen GM-Tochter. Dabei gehe es vor allem um eine Beteiligung im Vertrieb, erklärte die europäische Vereinigung der Opel-Händler, Euroda.