Deutsche Banken behaupten sich dank Geldspritzen

KRISE Die Profite der weltweit eintausend größten Finanzhäuser sanken 2008 um 85 Prozent

LONDON taz | Dank staatlicher Finanzspritzen konnten die deutschen Leitbanken ihre massiven Verluste aufgrund der Finanzkrise ausgleichen und so ihre Positionen in der jährlichen Bankenbewertung des Fachmagazins The Banker behaupten.

Insgesamt erhielten die Commerzbank, die Landesbank Baden-Würtemberg LBBW und die Bayerische Landesbank BayernLB mehr als 40 Milliarden Euro aus dem 2008 eingerichteten Finanzmarktstabilisierungsfonds der Bundesregierung. Damit konnten sie ihre Verluste nahezu ausgleichen.

Die Dresdner Bank dagegen stürzte nach einem Verlust von 6,5 Milliarden US-Dollar in der Bewertung um 75 Plätze ab. Der deutsche Marktführer Deutsche Bank konnte seinen 21. Rang im Ranking der 1.000 größten Banken behaupten. Er nahm den Rettungsschirm der Bundesregierung nicht in Anspruch.

Als schwierig erwies sich die Bewertung der öffentlich-rechtlichen Sparkassen, für die andere Vorgaben als für börsennotierte Unternehmen gelten.

Insgesamt bescheinigt The Banker’s Top 1.000 den bewerteten Banken ein miserables Jahr. Die Profitraten sanken um mehr als 85 Prozent von 781 auf 115 Milliarden Dollar. Am besten erging es den Banken, die sich auf Privatkunden und Kreditvergabe beschränkten. Die größten Gewinne fuhren die Industrial and Commercial Bank of China, die China Construction Bank und die spanische Santander ein.

„Diese Finanzhäuser haben sich auf das Geldeinsammeln und Verleihen konzentriert“, so Banker-Redakteur Brian Caplen. „Und sich aus den komplizierteren Finanzgeschäften rausgehalten, die bei der Citigroup, der Royal Bank of Scotland und der UBS so viel Schaden angerichtet haben.“