Bahnen: klein und fein

PERSONENVERKEHR Auch Nebenstrecken können ein großer Erfolg sein, wenn es ein gutes Angebot gibt

BERLIN afp/taz | Mit neuen Konzepten, neuen Fahrzeugen und mehr Geld können einer Studie zufolge auch kleine Nebenstrecken der Eisenbahn wirtschaftlich erfolgreich betrieben werden. Sogar „Stilllegungskandidaten“ könnten „zu regelrechten Fahrgastmagneten werden“, wenn das Angebot auf die Fahrgäste abgestimmt werde, erklärte die Allianz pro Schiene am Donnerstag. Das Bündnis aus Fahrgastverbänden, Bahngewerkschaften und Bahnanbietern untersuchte 15 kleine Bahnstrecken von Privatbahnen und Deutscher Bahn auf ihre Entwicklung in den vergangenen Jahren. Bahnen, die auf häufige Verbindungen, gute Anschlüsse, moderne Fahrzeuge und einfache Tarife setzten, konnten ihre Fahrgastzahlen demnach erheblich steigern.

Am besten entwickelte sich demnach die kleine Regiobahn in Nordrhein-Westfalen, mit der nach der Übernahme durch eine Privatbahn 1998 inzwischen fast 40-mal so viele Fahrgäste wie zuvor fahren. Die Usedomer Bäderbahn in Vorpommern, die laut Allianz pro Schiene ebenfalls jahrelang vernachlässigt worden und von der Stilllegung bedroht war, steigerte ihre Fahrgastzahlen auf mehr als das Zehnfache.