Geringe Klimaerwartungen

KOPENHAGEN EU will sich beim Geld für Klimaschutz in den Entwicklungsländern nicht festlegen

BRÜSSEL/NEW YORK dpa/ap | In den Weltklimaverhandlungen macht die Europäische Union den Entwicklungsländern ungeachtet massiven Drucks weiter kein konkretes Finanzierungsangebot. Bei ihrem Gipfeltreffen am Donnerstag und Freitag wollen sich die Staats- und Regierungschefs der 27 EU-Staaten lediglich darauf einigen, dass der zusätzliche Bedarf für Klimamaßnahmen in den ärmeren Ländern bis 2020 auf jährlich gut 100 Milliarden Euro steigen dürfte. Das geht aus dem Entwurf für die Abschlusserklärung hervor. Der EU-Gipfel muss das Verhandlungsmandat für die amtierende schwedische EU-Ratspräsidentschaft für die UN-Klimakonferenz im Dezember in Kopenhagen beschließen. International ist man sich einig, dass rund die Hälfte der Summe aus öffentlichen Mitteln gedeckt werden soll. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, dass die EU bis zu 15 Milliarden Euro bereitstellt. Einige Regierungen, darunter die deutsche, warnen jedoch vor einem verfrühten Angebot. Kein Wunder, dass die Vereinten Nationen ihre Erwartungen an Kopenhagen heruntergeschraubt haben. Janos Pasztor vom Beraterstab des Generalsekretärs Bank Ki Moon sagte, auch aus den USA kämen keine aufmunternden Signale, habe sich der Kongress doch noch nicht auf ein Klimagesetz verständigt.