Tadel für Stromversorger

ATOMKRAFT In Frankreich haben Pannen in AKWs zu Spekulationen an der Energiebörse geführt

PARIS taz | Die Produktionsausfälle und Pannen in mehreren französischen Kraftwerken haben Mitte Oktober auf der Pariser Energiebörse Powernext zu extremen Preisschwankungen geführt. Das bestätigten die staatlichen Energiepreisüberwacher von der Commission de régulation de l’énergie (CRE). Die CRE kritisierte den mit Abstand wichtigsten Produzenten Electricité de France (EDF) wegen seiner „für zuverlässige Prognosen ungenügenden Informationen“.

Diese für die „Heimat der Atomkraft“ peinliche Situation entstand aus der Sicht von Greenpeace Frankreich, weil das Land beim Energiesparen hinterherhinkt und stattdessen auf Kernkraft setzt. Die von der Staatsführung als sauber gepriesene Atomenergie sei aber „keine Lösung“. Darum ist Greenpeace Frankreich laut Pascal Husting auch für einen „schrittweisen Ausstieg aus der Atomkraft“. Eine sofortige Stilllegung aller Kernanlagen sei, so Husting, angesichts der spezifischen Situation in Frankreich, wo heute fast 80 Prozent der Elektrizität aus Atomkraft stammt, zwar wünschenswert, aber „leider nicht realistisch“. RUDOLF BALMER