WIE COOL IST DAS DENN? DER TAZ-PRODUKTTEST

■  Das Produkt: Tertium non datur (wörtlich übersetzt: Ein Drittes ist nicht gegeben)

■  Das ist es: Eine Blumenhalskette, deren Blütenblätter aus alten Plastikflaschen bestehen. Erdöl ist der Rohstoff für die Plastikflaschen. Das Ausgangsdesign für die Blumenblätter waren Knöpfe.

■  Das kostet es: Vier Knöpfe kosten etwa zehn Euro. Preis für die Kette auf Anfrage.

■  Das kann es: Menschen verschönern.

■  So geht es: Kette umlegen.

■  Das bedeutet es: Gülnür Özdaglar ist eine Architektin in der Türkei, die seit 2008 Knöpfe, Schalen, Schmuck aus gebrauchten PET-Flaschen macht. Zuerst wollte sie nur ihrer Tochter helfen, deren Hausaufgabe es war, aus Abfall etwas Neues zu machen. Seither ist Özdaglar von Plastikflaschen fasziniert und entwickelt immer neue Dinge von großer Schönheit aus dem ollen Material. Mit ihrem Credo geht sie weit über das Recyceln hinaus. Sie hält Upcycling, also das Aufwerten eines bereits verbrauchten Gegenstands, für den ersten Schritt hin zu einer Materialwelt, in der die Dinge stetig von einem Gebrauchszustand in den nächsten überführt werden. Sie nennt diesen Prozess „karmische Kompensation“. Anders ausgedrückt: Eine andere Welt ist möglich.

■  Da bekommt man es: Alle Arbeiten auf: www.gulnurozdaglar.com. Ihre Deutschlandvertretung: Canan Sanak, E-Mail: Ecanan@sagnak.de

■  Spaßfaktor: Ist dreifach vorhanden. Erstens: Freude daran, dass eine Plastikflasche mehr ist, als Sein oder Nichtsein. Zweitens: Man freut sich, weil man mit karmisch aufgewertetem Schmuck verschönert wird. Drittens: Man lässt sich inspirieren und probiert selbst, aus PET-Flaschen was Neues zu machen.