Schlag gegen Walfanglobby

TIERSCHUTZ Die internationale Walfangkommission beschließt umfangreiches Antikorruptionspapier

LONDON dpa | Gegen den erbitterten Widerstand der Walfangländer Japan, Norwegen und Island hat die Internationale Walfangkommission (IWC) eine innere Reform zur Korruptionsbekämpfung durchgesetzt. Die 89 Mitgliedsländer beschlossen auf der am Donnerstag endenden Jahrestagung auf der britischen Kanalinsel Jersey ein Papier, das von Großbritannien eingebracht und von den 27 EU-Ländern unterstützt wurde. Demnach dürfen unter anderem Mitgliedsbeiträge nicht mehr bar bezahlt werden.

Vor allem Japan war im vergangenen Jahr von Tierschützern massiv des Stimmenkaufs beschuldigt worden. Japanische Gesandte sollen kleinen IWC-Mitgliedsländern die Mitgliedsbeiträge bezahlt haben, die Voraussetzung für das Stimmrecht sind. „In der IWC ist dieser Beschluss ein großer Erfolg, während in jedem anderen Gremium derartige Praktiken seit Jahren oder Jahrzehnten bereits der Status quo sind. Große Sprünge sind das nicht“, sagte Nicolas Entrup von der Gesellschaft zum Schutz von Walen und Delfinen (WDCS). Der britische Vorschlag war innerhalb der EU vor allem von Dänemark angegriffen worden.