Griechenland drohen weitere Massenstreiks

KRISE Auf EU-Ebene stehen die Zeichen zwar auf Entspannung. Dafür brodelt es weiter auf Griechenlands Straßen

ATHEN afp | Im Ringen um die Rettung des hochverschuldeten Griechenlands gibt es wieder Hoffnung: Finanzminister Evangelos Venizelos verständigte sich in einem zweiten Krisentelefonat am Dienstagabend mit den Vertretern der Gläubiger seines Landes auf die Rückkehr der Troika, die für eine Auszahlung weiterer Hilfsgelder nötig ist.

Vor dem Parlament in Athen beschwor Venizelos eine Zukunft seines Landes mit dem Euro. „Griechenland ist und wird immer Mitglied der Eurozone bleiben“, sagte er. Die Regierung werde alles unternehmen, um „das Schicksal unseres Landes und seinen Platz in der Eurozone nicht aufs Spiel zu setzen“. Ohne konkret zu werden, kündigte er an, dass dazu weitere Sparmaßnahmen nötig seien. Gewerkschaften kündigten daraufhin weitere Streiks und Proteste an.

Eine positive Beurteilung der bisherigen Spar- und Reformmaßnahmen Griechenlands durch die Troika ist Voraussetzung für die Auszahlung der nächsten Kredittranche von 8 Milliarden Euro. Die Finanzmärkte rechnen damit, dass Griechenland ohne die nächste Rate im Oktober zahlungsunfähig sein wird. Anfang September war die Troika aus Athen abgereist – angeblich wegen mangelnder Fortschritte Griechenlands bei der Umsetzung der Sparvorgaben.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird am kommenden Dienstag den griechischen Ministerpräsidenten im Kanzleramt empfangen.