Umbau Bernauer Straße: Da warens nur noch vier

Der zweite Abschnitt der Mauer-Gedenkstätte kann wie geplant am 13. August eröffnet werden. Gegen den letzten Teil wehren sich die Anwohner.

Direktor Axel Klausmeier erklärt den Ausbau der Mauer-Gedenkstätte. Bild: dpa

Es läuft alles wie am Schnürchen - und doch nicht ganz rund. Der zweite große Bauabschnitt der Mauer-Gedenkstätte an der Bernauer Straße wird wie geplant am 13. August 2011 fertiggestellt sein und soll zum 50. Jahrestag des Mauerbaus von Bundespräsident Christian Wulff eröffnet werden. Ob der dritte und letzte Bereich zwischen der Brunnen- und Schwedter Straße als Teil-Erinnerungslandschaft 2012 abgeschlossen wird, ist dagegen weiter fraglich.

"Ich hoffe, dass wir das hinbekommen", sagte Gedenkstätten-Direktor Axel Klausmeier am Montag am Rande des Ausschusses für Stadtentwicklung zur taz. Es gebe dort noch immer Grundstückseigentümer, mit denen keine Einigung über den Verkauf ihrer Flächen zur Gedenkstättennutzung an das Land Berlin erreicht worden sei, so Klausmeier. Er setze jedoch weiter darauf, dass "in Gesprächen mit den Anwohnern und Eigentümern eine Lösung gefunden wird".

Die nächste "Mediations-Gesprächsrunde" soll diesen Donnerstag stattfinden. Nach Auskunft Klausmeiers sträuben sich "noch vier Eigentümergemeinschaften" - von einstmals fast zwanzig - gegen eine Gedenkstätte vor ihrer Haustür.

Das 2006 vom Berliner Senat verabschiedete und 27 Millionen Euro teure Gedenkstätten-Gesamtkonzept sieht eine Erinnerungslandschaft entlang der 1,4 Kilometer langen Strecke an der Bernauer Straße vor. Dort spielten sich beim Mauerbau 1961 dramatische Fluchtszenen ab. 2010 wurde der erste Gedenkabschnitt bis zur Ackerstraße mit den prägnanten rostroten Stäben und dem wiederhergestellten "Postenweg" eröffnet.

Anwohner des geplanten letzten Gedenkstreifens machten danach gegen den Verkauf ihrer Grünflächen zugunsten des Postenwegs mobil. Außerdem kritisieren sie die vorgesehene "zu hohe und dichte Wohnbebauung" an der Bernauer Straße.

Rainer Klemke, zuständiger Referatsleiter in der Kulturverwaltung, verteidigte das Mauergedenkprojekt am Montag. Nach der anstehenden Einweihung am 13. August werde im September mit dem Weiterbau des letzten Abschnitts begonnen. Das Land habe sich "für die Gedenkstätte entschieden, und wir machen das so", sagte Klemke. Auch er hoffe, dass es nicht zu Enteignungen, sondern zu "gütlichen Einigungen" mit den Anwohnern komme.

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