Jakobs gewinnt Stichwahl in Potsdam: Der neue OB ist der alte OB

Der SPD-Politiker Jann Jakobs bleibt in Potsdam acht weitere Jahre Oberbürgermeister. Bei der Stichwahl besiegt er klar Hans-Jürgen Scharfenberg von der Links-Partei.

Wiederholte Geste: Schafenberg (Links) gratulierte Jakobs (rechts) bereits nach dem ersten Wahlgang vor zwei Wochen Bild: dapd

POTSDAM taz | Jann Jakobs bleibt Oberbürgermeister in Potsdam. Bei der Stichwahl am Sonntag hat sich der SPD-Politiker gegen Hans-Jürgen Scharfenberg (Linke) klar durchgesetzt. Er kam mit deutlicherem Vorsprung über den Zielstrich als noch 2002 und kann nur acht weitere Jahre die Landeshauptstadt regieren. Nach dem vorläufigen Ergebnis des Kreiswahlleiters um 19 Uhr kam Jakobs auf 61 Prozent der Stimmen, sein Gegner erreichte 39 Prozent. Vor acht Jahren hatte Jakobs beim gleichen Duell knapp mit nur 122 Stimmen die Nase vorn. Die schwache Wahlbeteiligung lag diesmal bei nur 42 Prozent.

"Wir freuen uns sehr, die Potsdamer haben eine klare Entscheidung für den OB Jann Jakobs getroffen", sagte Potsdams SPD-Geschäftsführer Daniel Rigot der taz. Das Ergebnis sei Ausdruck für den Willen nach Kontinuität in der Politik. Während "sehr deutlich" geworden sei, dass die Wähler der einstigen Kandidaten nun für SPD votiert haben, habe Scharfenberg nicht dazu gewinnen können.

Scharfenberg zeigte sich natürlich enttäuscht über die erneute Schlappe, konterte aber mit der Ankündigung, im Rathaus eine starke linke Oppositionsrolle spielen zu wollen. Gegenüber der taz schloss Scharfenberg einen Rückzug aus der Stadtverordnetenversammlung aus. Er hatte zuletzt der SPD ein Bündnis mit der Linken im Stadtparlament angeboten, was Jakobs aber zurückwies. Die SPD kooperiert in Potsdam mit einer Mehrheit aus Grünen, FDP und der CDU-Fraktion.

Die Stichwahl war nötig geworden, da im ersten Wahldurchgang am 19. September keiner der insgesamt sieben Bewerber die absolute Mehrheit erreicht hatte. Auf Jakobs waren 41,7 Prozent der Stimmen, auf Scharfenberg 33,1 Prozent entfallen. Die Wahlbeteiligung unter den 127.000 Wahlberechtigten lag bei niedrigen 45,1 Prozent.

Jakobs und Scharfenberg hatten in vergangenen beiden Wochen noch einmal richtig Wahlkampf gemacht. Für den Linkenpolitiker standen die Wohnungsknappheit und die Sanierung der Schulen und Kitas bis 2014 im Vordergrund. Jakobs suchte mit seinem Engagement für den Umbau der Innenstadt, die Freihaltung der Uferwege in Babelsberg oder der Verbesserung bei der Kinderbetreuung zu punkten.

Drei Tage vor dem Duell war es zwischen der SPD und der Linken zum Konflikt gekommen, weil zahlreiche Jakobs-Wahlplakate mit Scharfenberg-Bannern überklebt worden waren.

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