Umfragewerte zur Berlin-Wahl: Die Grünen und ihr K-Problem

Man könnte die Ergebnisse so zusammenfassen: Die SPD hat Klaus Wowereit, die Grünen haben - ihr Programm.

Die SPD hat Klaus Wowereit, und die Grünen haben ihr Programm. So könnte man die Ergebnisse der jüngsten Umfrage zusammenfassen. Schließlich hat der Regierende Bürgermeister im direkten Vergleich mit seiner Herausforderin noch einmal zugelegt - und liegt in der Gunst der Wähler weit vor seiner Partei. Die Grünen hingegen legen als Partei zu, während ihre Spitzenkandidatin weiter Federn lassen muss.Gut für Grün, schlecht für Künast. Das ist schon deshalb erstaunlich, weil nur der Hype um die ehemalige Verbraucherschutzministerin die Grünen überhaupt auf Siegeskurs gebracht hat. Doch dieser Hype ist längst anderen Themen gewichen. Zuletzt hat der Wahlsieg von Winfried Kretschmann in Stuttgart die grüne Seele auch in Berlin gestreichelt.

Auch das ist eine eher schlechte Nachricht für die grüne Spitzenkandidatin: Der Berliner Zuwachs nämlich liegt unter dem Bundestrend, wo die Grünen auf das gleiche Ergebnis kommen wie in Berlin. Die grüne Hochburg ist perdu. Haben die Grünen ein K-Problem?

Nicht unbedingt. Grüne Wähler mögen tatsächlich lieber Inhalte als Personen. Sonst hätte Wolfgang Wieland bei der letzten Bundestagswahl ein Direktmandat gewonnen. Hat er aber nicht, obwohl die Grünen in Mitte stärkste Partei waren.

Gut möglich, dass Renate Künast also doch noch Regierende Bürgermeisterin wird. Zur Not halt mit der CDU. Gut möglich aber auch, dass sie das nicht mehr so wichtig findet. Der jüngsten Umfrage auf Bundesebene zufolge könnte sie auch Bundeskanzlerin werden.

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Jahrgang 1963, ist Redakteur für Stadtentwicklung der taz. Weitere Schwerpunkte sind Osteuropa und Brandenburg. Zuletzt erschien bei Bebra sein Buch "Morgenland Brandenburg. Zukunft zwischen Spree und Oder". Er koordiniert auch das Onlinedossier "Geschichte im Fluss" der Bundeszentrale für politische Bildung. Uwe Rada lebt in Berlin-Pankow und in Grunow im Schlaubetal.

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