JENSEITS: Kreuzberger Café-Besetzer wollen nachlegen

Die Aktivisten geben nicht auf: Sie wollen mit einer Demo gegen steigende Mieten angehen.

Eine Woche nach der kurzfristigen Besetzung des ehemaligen Café Jenseits am Heinrichplatz wollen Anwohner und Aktivisten mit einer Demonstration gegen steigende Mieten protestieren. Der ehemalige Wirt des Jenseits, Clement de Wroblewsky, hatte das Café Ende vergangenen Jahres geschlossen. Der Grund: eine Mieterhöhung, die nach seinen Angaben mehr als 100 Prozent betragen sollte.

"Während vor einigen Jahren die Gewerbemieten in der Oranienstraße in der Regel unter 20 Euro pro Quadratmeter lagen, hat der Konzern Starbucks für ebenfalls am Heinrichplatz gelegene freie Flächen kürzlich angeboten, 40 Euro pro Quadratmeter zu zahlen", heißt es in dem Aufruf. Würden derartige Mieten Standard werden, sähen sich viele Gewerbe zum Aufgeben gezwungen. Die Immobilie, in der sich das Café befand, wird derzeit von der Firma "Mähren-Immobilien" auf ihrer Website geführt - zu Preis und Verhandlungen mit potenziellen Nachmietern wollte sich das Unternehmen am Freitag nicht äußern. Nach Angaben der Demo-Organisatoren soll die Miete künftig bei knapp 40 Euro pro Quadratmeter und Monat liegen, der voraussichtliche Nachmieter plane "eine Art Cocktailbar".

"Wir hoffen, dass sich viele Anwohner an der Demo beteiligen", sagt einer der Mitorganisatoren. Er sei aber optimistisch, da es bei der Besetzung in der vergangenen Woche ein positives Feedback der Anwohner gegeben habe. Die Besetzer hatten am Samstag in den Räumlichkeiten einen Umsonstladen unter dem Namen "Diesseits" eingerichtet, der nach wenigen Stunden geräumt wurde.

De Wroblewsky findet das Engagement gut: "Die Leute haben tatsächlich das Gefühl, dass ihnen der Kiez abhanden kommt." Allerdings kämen die Proteste "Jahre zu spät".

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