Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
@Gereon Asmuth:
Sehr geehrter Herr Asmuth, ich meinte durchaus auch 1.200€ pro Quadratmeter.
Ein Blick auf die heutigen Baupreise dürfte schnell verdeutlichen, dass Sie mit einer solchen Summe niemals hinkommen. Und wenn Sie dann etwa noch beabsichtigen, sich an die Klimaschutzvorgaben der Bauordnung zu halten und obendrein die Bauleute nach Tarif und die Ingenieure nach HOAI bezahlen wollen, dann hat sich Ihr Vorschlag erledigt.
Aber vielleicht ist alles nicht so schlimm, wenn man sich dazu versteht, dass man in Spandau, Neukölln und Hellersdorf auch gut leben kann. Dort gibt es reichlich Wohnraum weit unter 5€/m².
@Axel Seltz
Die Gesamtmieten hängen ja auch immer von der Größe der Wohnung ab. Deshalb wird in Mietspiegeln, in allen Debatten über Vergleichsmieten etc immer von einer Miete pro Quadratmeter gesprochen. Ich meinte daher selbstverständlich ebenfalls 5 Euro pro Quadratmeter. Es tut mir leid, wenn das nicht klar geworden sein sollte.
Im Übrigen bin ich keineswegs für das Streichen von Subventionen. Aber wenn sie wie bei den klassischen Förderwegen keinen nachhaltigen Effekt - außer auf den Landeshaushalt - haben, sollte man sie dringend überdenken.
Grüße aus der taz,
Gereon Asmuth
Man könnte es ja auch so machen wie in Russland. Die haben dort sehr sehr günstige Mieten. Dementsprechend sehen die Wohnungen dort aber auch aus. Ich glaub das selbst ein Hartzi hier nicht in solchen Bedingungen leben muss. Ich war froh als ich wieder zu Hause war.
5€ Miete monatlich macht 60€ pro Jahr. Damit ließen sich mit einem ganz großzügig auf 5% gerechneten Kapitaldienst (oder Eigenkapitalverzinsung) 1.200€ Baukosten finanzieren.Dass man dann noch keine Verwaltungskosten, Leerstandszeiten und Instandhaltungskosten eingespielt hat, übersehe ich ebenso großzügig.
Mit 1.200€ können Sie selbst bei geschenktem Grund und Boden gar nichts bauen, was man anschließend eine Wohnung nennen darf. Von Klimaschutz etc. pp. spreche ich noch gar nicht.
Die vom Kommentator als gerecht gefühlte Miete käme ohne Subventionen nicht zustande. Aber Subventionen zu streichen, findet er ja richtig.
Wer hat das Einreiseverbot gegen den griechischen Ex-Minister verfügt? Die Behörden stiften Verwirrung. Linke und Amnesty fordern Aufklärung.
Kommentar Mietenpolitik: Wo bleibt der Wettbewerb für die 5-Euro-Miete?
Mieten steigen und Armut wächst. Doch die alten Förderinstrumente in der Wohnungsbaupoltitk sind gescheitert. Höchste Zeit für eine neue Herausforderung.
Der Bau von Häusern rentiert sich erst nach vielen Jahren. Das gilt somit auch für die Mietenpolititk. Kurzfristig ist da nichts zu machen. Langfristig aber umso mehr.
Dummerweise hat das Land Berlin bei der Wohnungsbaupolitik in den letzten Jahrzehnten richtig viel falsch gemacht. Denn anders als der private Häuslebauer, der nach rund 25 Jahren Kreditabstottern dauerhaft von seiner Investition profitiert, hat der Staat sein Geld verpulvert. Entweder hat er es für eine auf bis zu 25 Jahre begrenzte Mietpreisbindung ausgegeben - und hat nach den 25 Jahren gar nichts mehr. Oder er hat wie bei der "Anschlussförderung" den Eigentümern auf Dauer Millionen rübergeschoben. Zu Recht hat der Senat beides aufgegeben. Die Mieten aber steigen und steigen. Und weil Effekte dagegen nur langfristig zu erzielen sind, ist es umso dringender, sofort zu beginnen.
Nehmen wir etwa das Tempelhofer Feld. Dort ist eine internationale Bauausstellung geplant. Es geht um Architektur, um Ökologie, um generationenübergreifendes Wohnen. Das ist gut und richtig - für die, die es sich leisten können. Nur wo ist die Partei, wo ist der Politiker, der einen Bauwettbewerb für dauerhaft niedrige Mieten fordert? 5 Euro pro Quadratmeter, zum Beispiel. Das klingt utopisch. Aber wenn das Land Berlin sein Land in Tempelhof bereitstellen würde, wäre der erste Schritt getan. Dennoch bliebe so ein Projekt eine Herausforderung. Genau das Richtige also in der Aktionswoche gegen Armut und Ausgrenzung.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Gereon Asmuth
Ressortleiter taz-Regie
Leiter des Regie-Ressorts, das die zentrale Planung der taz-Themen für Online und Print koordiniert. Seit 1995 bei der taz als Autor, CvD und ab 2005 Leiter der Berlin-Redaktion. 2012 bis 2019 Leiter der taz.eins-Redaktion, die die ersten fünf Seiten der gedruckten taz produziert. Hat in Bochum, Berlin und Barcelona Wirtschaft, Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation und ein wenig Kunst studiert. Mehr unter gereonasmuth.de. Twitter: @gereonas Mastodon: @gereonas@social.anoxinon.de Foto: Anke Phoebe Peters
mehr von
Gereon Asmuth