Kommentar Gute Schulen für Berlin: Zöllner solls zu Ende bringen

Berlins Bildungssenator hat gut gearbeitet - in der Theorie. In der Praxis aber scheitern seine Schulkonzepte an Geld-, Raum-, Ausstattungs- und Personalmangel.

Es ist wirklich schade, dass Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) seinen Abschied aus dem Amt nach der nächsten Wahl schon erklärt hat. Auch wenn wir verstehen, dass Bildungspolitik in Berlin richtig nerven kann. Ein bisschen kommt uns Zöllner, den wir hier schon mit Harry Potters großem Zauberlehrer Albus Dumbledore verglichen haben, jetzt wie der Goethesche Zauberlehrling vor: Die Geister, die er rief, wird er (anders) nicht mehr los.

Dabei ist Zöllners Problem eigentlich, dass er richtig gut gearbeitet hat. "Lasst uns zusammen gute Schule machen", hat er Eltern, Lehrkräften und SchülerInnen erklärt - so lange und überzeugend, dass die das jetzt wirklich machen wollen.

O weh! Denn Zöllners Reformen sind bislang leider nur in der Theorie wirklich gut! In der Praxis aber scheitern sie an Geld-, Raum-, Ausstattungs- und Personalmangel - den altbekannten und auch von Zöllner nicht gelösten Problemen der Schulen.

Doch wer, wenn nicht der Zaubersenator selber könnte diese Probleme noch lösen? Der Importsenator aus Rheinland-Pfalz hat sich in Berlin selbst bei politischen GegnerInnen Respekt erworben - ohne sich anzubiedern oder echte Freunde zu gewinnen, die im politischen Tagesgeschäft sowieso eher ein Klotz am Bein sind.

Prima Voraussetzungen also, um den politischen Abschied mit einer letzten Amtszeit zu krönen, in der er genau dieses Standing dafür einsetzt, seine Reform zu Ende zu bringen - mit allen Beteiligten und unter den Bedingungen, die echte Veränderung braucht.

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