sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Süßes ist nicht gleich Süßigkeit, das habe ich jetzt gelernt. Wenn es heißt: „Mama, darf ich eine klitzekleine Süßigkeit?!“, ist damit nicht etwa der Keks, das Eis oder das Zimtbrötchen gemeint, das soeben im Schlund verschwand, sondern etwas Zuckriges in Einwickelpapier. Einwände, dass es doch schon eine Süßigkeit gab, werden daher nicht akzeptiert. Mal sehen, wie es sich am Samstag in der Biosphäre Potsdam verhält, wenn es darum geht, „Schokoträume“ zu erfüllen und Schokolade selbst herzustellen. Bei diesem „Workshop mit Geschmack“ werden die Biologie des Kakaobaums und die Geschichte seiner Kultivierung erläutert. Schritt für Schritt verarbeiten die kleinen und großen Patissiers gemeine Kakaobohnen zu köstlicher Schokolade. Wer am meisten naschen kann, hat gewonnen, was übrig bleibt, wird mit nach Haus genommen. Damit aus dem zarten Schmelz auch eine Süßigkeit wird, unbedingt Einwickelpapier bereithalten (Beginn 15 Uhr, Anmeldung erforderlich 03 31-55 07 40, 6,50 € plus Eintritt ab 14 Jahre 11,50 €, ab 5 Jahre 7,80 €).

Mit Sicherheit kein Zuckerschlecken war das Leben, das Moses und sein Volk vor ein paar tausend Jahren in der Wüste absolviert haben. Bevor sie sich nach dem Auszug aus Ägypten fest ansiedeln konnten, wanderten sie 40 Jahre durch die Wüste. Das sind zur damaligen Zeit mindestens drei Generationen gewesen, die in transportablen Hütten aßen, schliefen, aber selbstverständlich auch feierten. Das jüdische Wallfahrtsfest Sukkot erinnert an diese Zeit, die siebentägigen Feiern finden heute noch in Laubhütten statt. Das Jüdische Museum lädt am Sonntag um 11 Uhr ein zum „Laubhüttenfest – Mobiles Wohnen zu biblischen Zeiten“. Zunächst werden Familien mit Kindern ab 5 Jahren kurz durchs Haus geführt. Danach besteht die Möglichkeit, selbst ein Modell einer Sukka (hebräisch für Laubhütte) zu bauen (Anmeldung 2 59 93-3 05, 3 € plus Eintritt: 8 €, Familien 14 €).

Auch Wüste, aber heute und anders: „Das Mädchen Wajdja“. Der Film ist preisgekrönt und der erste aus Saudi-Arabien, den eine Frau gemacht hat. Und auch sein Inhalt hat einiges emanzipatorisches Gewicht: Die 10-jährige Wajdja aus Riad wünscht sich ein Fahrrad, will ihren Kumpel beim Rennen besiegen. Fahrradfahren ist in der streng islamischen Gesellschaft für Mädchen allerdings absolutes No-go, da unschicklich, und deshalb werden Wajdja bei der Verfolgung ihres Plans dicke Steine in den Weg geworfen. Das MachMitMuseum zeigt den komplexen Film am Samstag um 18 Uhr 30, im Anschluss werden in der Museumsdruckerei auch noch Postkarten mit arabischer Schrift gedruckt (Ticket 5,50 €).