MUSIK

hört auf den Sound der Stadt

THOMAS MAUCH

Der Sommer findet sich auch im Konzertkalender. Das ist die Zeit, in der sich dann vermehrt die verdienten Altstars in der Stadt tummeln, am Donnerstag zum Beispiel ZZ Top mit ihrem Langbartboogie in der Zitadelle Spandau (Am Juliusturm, 19 Uhr, 56 €), am Sonntag Santana und am Mittwoch Mark Knopfler. Letztere beide spielen in dieser großen Multifunktionshalle an der Spree, die statt dem O nun einen spanischen Vornamen im Namen trägt (jeweils 20 Uhr, ab ca. 65 €).

Ein Sommergewitter: Lightning Bolt gelten laut Wikipedia neben den Talking Heads als „wahrscheinlich die bekannteste Gruppe aus Rhode Island“, die man trotzdem möglicherweise noch einmal vorstellen muss: Es ist also der Wahnsinn. Zwei Leute nur. Einmal Blitzschlag-Schlagzeug, einmal Gewitterdonner-Bass, zusammen „der ganz geile Krach“, wie mal die taz schlagzeilte. Vor die Noise-Entladung ist beim Konzert heute am Donnerstag im Berghain noch Gabriel Saloman mit seiner experimentellen Klangcollagenmusik gesetzt (Am Wriezener Bahnhof 1, 21 Uhr, 18 €).

Der Sommerspaß: ein lauschiger Garten, den kein Gärtner schurigeln will. Weswegen er auch was Verwunschenes und aus der Zeit Gefallenes hat, der Hofauslauf im About Blank. Das ist am Samstag der stimmige Rahmen für das musikalische Kraut-und-Rüben-Festival „Down by the River“ (der Name folgt schlicht dem Umstand, dass die ersten Festivalausgaben tatsächlich ganz Spree-nah stattgefunden haben): Hier in diesem hübschen Ambiente kann man dann so exquisite Angebote aufstöbern wie Frank Fairfield aus Los Angeles, der seinen Americanafolk wohl aus alten Schellackplatten herausgekratzt hat, und das Orchestre Tout Puissant Marcel Duchamp aus der Schweiz mit einem flirrend bunten und leicht exzentrischen Sommerpop. Oder ein dunkel scheppernder Rock aus der Garage, aus Berlin mit Canyon Spree. Und einiges mehr (Markgrafendamm 24c, 14 Uhr, VVK: 15 €).

Das Sonnenbrillenprogramm, für den schummrigen Club: Eine Paar-Konstellation. Da ist die junge Frau, Tess Parks, lange Haare, große Augen, und ein schon leicht angezauselter älterer Herr, Anton Newcombe, der sonst den Psychedelicrockern Brian Jonestown Massacre vorsteht. Erstere hat auch so eine schläfrig wache Stimme, wie unter den Augenlider heraus gesungen, und zusammen machen sie eine katzenhaft geschmeidige Musik. Im Magnet stellen Tess Parks & Anton Newcombe am Montag ihr gemeinsames Album „I Declare Nothing“ vor (Falckensteinstr. 48, 21 Uhr, VVK: 15 €).

Ansonsten: Come-on come-on and dance all night/ Despite the heat it’ll be alright… In the summer, in the city/ In the summer, in the city