Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.
Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?
Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.
Ich stimme midas (unten, erster kommentar) weitgehend zu. nur eine kleine kritische anmerkung: sogar im sonnenverwöhnten freiburg im breisgau ist es im winter manchmal relativ dunkel. und wochen- bis monatelange energiespeicherung in den größenordnungen, wie es bei heutigem verbrauch nötig wäre, bedürfte nicht nur eines fragwürdig hohen kfz-parks an e-cars, sondern auch wohl anderer sehr aufwändiger speicher-techniken.
ich favorisiere daher wind- und wellenkraft, sowie geothermie für den großteil der energieversorgung mittel- und nordeuropas.
auch hoffe ich fast, dass speziell irland, großbritannien und norwegen, vielleicht auch andere nordeuropäische länder sich nicht von desertec abhängig machen lassen wollen, sondern ihre milliarden in ausbau von windkraft, wellenkraft und geothermie investieren
- dazu in wärmeisolierende und wintergarteneffektnutzdene architektur, vielleicht sogar in concentrated solar power, aber photovoltaic , z. b. mit linsen oder spiegeln, die evtl. billiger sind als halbleitermaterial das licht auf dasselbige bündeln u.s.w. (da ja z. b. weißblech oder auch aluminium (was rostfreier ist) bekanntlich viel billiger ist, als pv-module frage ich mich, weshalb das bisher - gerade in mittel- und nordeuropa - so wenig gemacht wird)
Gott sei dank, es gibt noch Köpfe, die das Volk in Zeiten der globalen Krise mit Phantasien versorgen können. Die Zukunft liegt also in Afrika und nicht mehr in Deutschland. Warum nicht? Wenn man die Problematiken des Ausbaus der dezentralen Ökoenergieversorgung in Deutschland kennt, dann ist es kein Wunder, dass man über Afrika phantasiert.
Guter Kommentar: In diesem Zusammmenhang wäre noch darauf hinzuweisen, daß die sog. wirtschaftspolitische Kompetenz darin besteht, einem möglichst namhaften Bündnis deutscher Unternehmen eine exorbitante Gewinnmöglichkeit für Material und Infrastruktur beim Bau einzuräumen, schön verschleiert mit dem Label Ökostrom, während eine flächendeckende Anwendung von Solaranlagen in Europa große Teile des Energiebedarfs decken würde...natürlich ohne für die Konzerne Gewinn abzuwerfen.
Oh, hab ich vergessen, die versteckten Subventionen zu erwähnen...
Vor dem Bundesverfassungsgericht steht das neue Wahlrecht der Ampel auf dem Prüfstand. CSU, Linke und weitere Kläger üben daran Kritik.
Kommentar Solarstrom aus Afrika: Hausdach statt Wüste
Die ökonomische Latte für den Wüstenstrom liegt hoch: Der dezentral erzeugte Solarstrom wird vielleicht für immer die billigere Option bleiben.
Den Spruch hat man in den letzten Jahrzehnten so oft gehört, dass er langweilt: "Solarenergie kann man in der Wüste nutzen, aber doch nicht bei uns." Der Satz kam immer von jenen, denen daran gelegen war, die erneuerbaren Energien zu bremsen. Man versuchte mit Visionen das Naheliegende abzubügeln.
Bei dem nun geplanten Desertec-Projekt ist die Motivation eine andere - zumindest bei einem Teil der Akteure. Der Münchener Rück und dem Club of Rome kann man glauben, dass sie getrieben sind vom Ziel einer ökologischen Energiewende und nicht vom Streben nach Blockade. Daher verdient das Projekt, Solarkraftwerke in afrikanischen Wüsten zu bauen, eine aufgeschlossene Betrachtung.
Vorsicht ist gleichwohl in einem Punkt angebracht: Es darf keinesfalls passieren, dass die Wüstenpläne dem Ausbau der dezentralen Solarkraft in Deutschland auch nur den geringsten Schaden zufügen. Sollte die Politik eines Tages mit Verweis auf den Saharastrom den heimischen Solarstrom bremsen, wäre das fatal.
Denn auch angesichts der neuerlichen Verheißungen muss man sachlich festhalten, dass die erfolgreichste Technik der Sonnenernte jene auf den Dächern ist. Bereits in drei bis spätestens fünf Jahren wird der Strom vom Hausdach in Deutschland billiger sein als jener aus der Steckdose. Die ökonomische Latte für den Wüstenstrom liegt also hoch: Der dezentral erzeugte Solarstrom wird vielleicht für immer die billigere Option bleiben. Denn die höhere Sonneneinstrahlung im Süden wird die Kosten der gigantischen Übertragungsnetze womöglich nie kompensieren können.
Der bevorzugte Ausbau der heimischen Solarenergie ist folglich zwingend - aus Sicht der Ökonomie wie aus Sicht der Energieautonomie. Denn auch das darf nicht vergessen werden: Als politisches Druckmittel lässt sich der Strom vom eigenen Dach nicht missbrauchen. Im Gegensatz zu jenem aus solaren Großkraftwerken.
Fehler auf taz.de entdeckt?
Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!
Inhaltliches Feedback?
Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.
Kommentar von
Bernward Janzing
Autor*in
Fachjournalist mit Schwerpunkt Energie und Umwelt seit 30 Jahren. Naturwissenschaftler - daher ein Freund sachlicher Analysen.