Streit der Woche: Atomstreit mit dem Iran - agiert der Westen zu lasch?
Seit Jahren ist bekannt, dass der Iran ein Atomprogramm vorantreibt. Hat die internationale Gemeinschaft genug Druck gemacht? Muss jetzt mehr geschehen?
Der Streit mit der Regierung in Teheran über das iranische Atomprogramm dauert schon Jahre an. Während Iran bis heute beteuert, mit der Urananreicherung rein zivile Zwecke zu verfolgen, gehen im Westen die meisten Regierungen und Experten davon aus, dass die Regierung Mahmud Ahmadinedschads tatsächlich den Bau einer Atombombe plant.
Eine ausschließlich zivile Nutzung, wenn sie gegenüber der Internationalen Atombehörde (IAEA) angezeigt ist und regelmäßig überprüft wird, ist nach dem Atomwaffensperrvertrag nicht zu beanstanden. Sicher ist allerdings, dass der Iran der IAEA jahrelang wichtige Teile seines Atomprogrammes verschwiegen hat. Seit das 2002 bekannt wurde, eskaliert der Streit.
Die Regierungen der USA und Westeuropas sind sich in dem Ziel einig, eine atomare Bewaffnung des Iran zu verhindern. In mehreren Anläufen versuchte die Europäische Union, die iranische Regierung auf dem Verhandlungsweg dazu zu bewegen, ihr Anreicherungsprogramm einzustellen - ohne Erfolg. Gleichzeitig findet in konservativen Kreisen der USA und in Israel die Forderung nach einer Verschärfung des Konfliktes bis hin zum Einsatz militärischer Mittel immer mehr Anhänger.
Seit 2007 ist auch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen mit dem Konflikt befasst. Die US-Regierung setzt nun alles daran, im Sicherheitsrat schärfere Sanktionen gegen den Iran durchzusetzen. Derzeit steht dem noch ein vermutetes Veto Chinas entgegen.
Leser*innenkommentare
das Selbst
Gast
Was die Öffentlichkeit denkt, davon hält oder dazu steht. Interessiert doch niemand und tut nix zur Sache.
Alos was solls. Geht fleißig malochen um über die Runden zukommen und lasst den Rest einfach bleiben.
Das so ist kann sich selbst nur niemand eingestehen, weil er sich dann gleich die Kugel geben könnte. Zum Aufstehen sind wir doch alle nicht mehr fähig.
das Selbst
Gast
Was die Öffentlichkeit denkt, davon hält oder dazu steht. Interessiert doch niemand und tut nix zur Sache.
Alos was solls. Geht fleißig malochen um über die Runden zukommen und lasst den Rest einfach bleiben.
Das so ist kann sich selbst nur niemand eingestehen, weil er sich dann gleich die Kugel geben könnte. Zum Aufstehen sind wir doch alle nicht mehr fähig.
end.the.occupation
Gast
>> [der] zudem propagiert hat, Israel müsse von der Landkarte verschwinden, ist gefährlich!!!
Das hat er nicht gesagt, sogar der SPIEGEL hat das korrigiert. Er hat vielmehr erklärt, dass das Besatzerregime aus der Geschichte verschwinden müsse - was von der UN in einem halben dutzend Resolutionen auch gefordert wird. Ganz zu schweigen von den 3.5 Millionen Palästinensern, die seit Jahrzehnten in der pharaonischen Gefangenschaft Israels leben müssen.
Der Grund für die Panik der Israelis ist auch nicht der, dass der Iran Atomwaffen besitzen könnte - denn der Iran (der die grösste jüdische Gemeinde im Mittleren Osten zu seinen Bürgern zählt) hat schlicht keine realen territorialen Interessen in Palästina. Der Grund ist vielmehr der, dass ein solcher Schritt dazu führen könnte, dass sich auch andere Länder in der Region solche Waffen beschaffen könnten, die von Israel regelmässig überfallen oder bedroht werden - und die Teile ihres isr. besetzten Territoriums zurückfordern.
Ohne den Atom-Trumpf im Hintergrund können die Israelis (auch die Amerikaner) im Nahen Osten auf längere Sicht eben nicht mehr schalten und walten wie sie wollen. Das ist die 'Gefahr', die vermutlich auch zu einem Ende der Besatzung führen würde.
Kein Wunder also, dass alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um uns glauben zu machen, dass der Iran Israel militärisch angreifen wolle oder könne.
Aber vielleicht lassen sich die Damen und Herren ja auch einfach mit ein paar hundert Millionen Euro Steuergeldern ruhig stellen - mit Korvetten oder U-Booten. Geld ist ja ohne Ende da - ob nun für Bankster oder Besatzer - deutsche oder israelische. Denn das sind ja allesamt echte Härtefälle, die sich hierzulande immer gern und freizügig aus der Steuerkasse bedienen dürfen, während sich die Armut - wiederrum laut SPIEGEL - hierzulande ausbreitet.
Zugegeben, so etwas kritisieren in der taz nur Armutsversteher (!) aus dem 'verdi'-Milieu - und die müssen in der Regel draussen bleiben.
heikemai
Gast
Wir müssen endlich damit anfangen, uns Menschen aus anderen Kulturen ernsthaft zu nähern. Die Art, wie sie denken ist uns unbekannt. Sie ist uns fremd und darum macht sie uns Angst. Natürlich will keiner eine Atom-Bombe in den Händen eines abgedrehten Turban-Mannes sehen. Doch was macht uns so sicher, dass Herr Obama alles im Griff hat! Wenn Achmed ein Messer in die Hand nimmt, heißt es sofort, er will einen Mord begehen. Vielleicht will er ja doch nur was kochen.
Gehen wir ein paar hundert Jahre zurück. Wer hatte da immer das dringende Bedürfnis, seine Ideologie in die Welt zu tragen? Ich glaube fast, man sollte man vor uns Angst haben!
Amos
Gast
Wenn in absehbarer Zeit-spätestens dann, wenn China und Indien Thailand etc. annähernd den westl. Lebensstandard erreicht haben, ist der Iran froh, dass er
sein Öl verteidigen kann. Er sieht ja, wie es dem Irak
und auch Afghanistan ergeht. Der Iran will eben nicht "demokratisiert" werden, sondern selbst über sein Öl bestimmen können. Der Amerikaner nimmt sich immer das was er haben will und das wird doch mittlerweile jedem
Hinterweltler klar. Natürlich hätte sich der Iranische
Präsident die Äußerungen über Israel sparen können.
"Der Weise schweigt-, Er kennt die Gründe".
Kopfschütteln
Gast
Nein, eine iranische Atombombe ist nicht wünschenswert.
Nein, auf eine eindeutige Bedrohung - in diesem Fall ja dann wohl in Form eines Rauchpilzes - muss man nicht warten.
Ja, die internationale Gemeinschaft hat das Recht, wenn nicht sogar die Pflicht, die weitere Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern.
Ja, Bärtige mit Schaum vor dem Mund, die bei jeder sich bietenden Gelegenheit einen Grund finden, Fahnen und Puppen zu verbrennen, taugen sehr gut zum Lieblingsfeindbild, sind aber vermutlich doch etwas mehr als Propaganda.
Ja, Nordkorea steht in Sachen Atom-Ärger den Mullahs in Teheran in nichts nach, hat aber wohl schon Atomwaffen, was die Verhandlungen etwas erschwert.
Und Nein, Fnord, im Falle der Perser sollten wir nicht so lange warten und uns an der Nase durch den Ring führen lassen. Deiner Logik nach sollte die Welt wohl erst eingreifen, wenn der Atomkrieg dadurch garantiert ist, damit gefälligst auch Chancengleichheit herrscht - sprich eventuelle Raketen, aus welchem land auch immer, auch in deiner gemütlichen Vier-Zimmer-Wohnung einschlagen können? Ein wahrer Sportsmann, das lob ich mir!
Nachdem wir nun gemeinsam das Licht der Vernunft angezündet haben nur noch eine Frage an meine Vorredner: Wann ist aus Toleranz eigentlich Selbstaufgabe geworden?
Moritz
Gast
Wie kann es sein, dass Israel eine Atombombe besitzt, das die USA Atombomben besitzen aber dem Iran soll es verboten werden? Atombomben werden ohnehin nicht eingesetzt, da das angegriffene Land auf Jahrzehnte nicht genutzt werden kann und der Gegenangriff den Aggressor ausradieren würde. Atombomben dienen allenfalls als Argumentationsverstärker. So droht Israel regelmäßig seinen jeweiligen Feinden mit der Stärke der israelischen Atomtechnik. Eine iranische Atombombe würde die Kraftverhältnisse im Nahen Osten wieder in die Waage bringen. Die beste Lösung wäre freilich, wenn es weltweit überhaupt keine Atombomben mehr geben würde.
Denkmal
Gast
Eine Regierung, dessen Präsident den Holocaust ver
leugnet und zudem propagiert hat, Israel müsse von der Landkarte verschwinden, ist gefährlich!!!
Es muß jede Anstrengung unternommen werden um zu
verhindern, daß der Iran zur Atommacht wird.
Doch wer wird denn gleich in die Luft gehen ?
Wie wäre es denn erst einmal mit einem völligen
Wirtschaftsboykott ? Das wiegt Milliardenschwer,
würde dem Westen allerdings auch schwer im Magen
liegen. All die profitablen Geschäfte weg...und dann ? Ich meine , die internationale Staatengemein-
schaft sollte konsequent gegen jegliche Hochanreicherungsprogramme des Irans vorgehen, auch
wenn es dann massiv an den eigenen Geldbeutel geht.
Politiker, die oben genannte Meinungen von sich
geben, dürfen auf keinen Fall noch mehr Macht in die
Hände bekommen.
Bernd
Gast
Hier werden bei diesem Thema sogar die Pazifisten Anhänger einer iranische Atombombe!
Hurra!
Na ja, man kennts, wer als Alter immer noch Links ist, hat keinen Verstand.
aso
Gast
@ Hallo:
Ist doch ganz einfach:
es gibt mehr oder weniger gut funktionierende Demokratien und etliche Diktaturen.
Diktaturen hätten, da niemandem Rechenschaft schuldig, womöglich weniger Hemmungen, die Bombe zu benutzen.
Eine Klerikaldiktatur wie der Iran, der immer beteuerte, er wolle Atomtechnologie nur friedlich nutzen, ist völlig unglaubwürdig, wenn er die Bombe irgendwann aus dem Hut zaubert, und betont, dies diene nur der friedlichen Abschreckung.
Fazit:
Die Bedrohung des Weltfriedens verringert sich nicht, wenn möglichst viele Staaten die Bombe haben.
Vielmehr erhöht sich die Chance,
daß die Bombe in Händen Unberechenbarer Despoten auch benutzt wird.
Dies muß der Schöpfer der Humanoiden vorausgeahnt haben, denn auch dies wäre sozusagen ein eigener Beitrag zu Verringerung deren ungebremster Überbevölkerung, was dem Planeten bisher mehr Schaden als Nutzen gebracht hat.
Dinosaurier waren gestern:
heute gibt es Menschen...die brauchen nicht mal Kometen, um sich selbst platt zu machen...
Rotgardist
Gast
Die Politik des Iran scheint teilweise irrational zu sein.
Sicher ist aber, daß die USA und Israel eine atomare Bewaffnung Irans nicht zulassen werden. Der Iran weiß dies und er weiß auch, daß er in einer militärischen Auseinandersetzung keine Chance hat.
Die öffentliche Ankündigung der Anreicherung auf 20% spricht dafür, daß der Iran keine A-Waffen entwickeln will, sonst würde er sein Programm geheim halten.
Der Iran hat keine A-Waffen und es gibt kein halbwegs stichhaltiges Indiz, das er sie überhaupt will.
Wie in Jugoslawien, Iran, Afghanistan etc. etc. geht es darum, die öffentliche Meinund auf einen völkerrechtlich illegalen, verbrecherischen Angriffskrieg vorzubereiten. Dem muß mit allen Kräften Widerstand entgegengesetzt werden.
gast
Gast
Hallo,
meine persönliche Meinung dazu ... lass Sie machen. Wer gibt uns (int. Gem.) das Recht zu bestimmen, welches Land was machen darf? Keiner hat das Recht, Weltpolizei zu spielen. Solang keine eindeutige Bedrohung besteht, Finger weg da.
Hallo
Gast
Warum dürfen die USA Atombomben besitzen aber andere Ländern, wie in diesem Fall den Iran, kritisieren, wenn diese nun auch diese Technik entwickeln?
Nicht dass ich für Atomwaffen wäre, aber ich finde das widersprüchlich.
the fnord
Gast
Nichts als Propaganda um das Lieblingsfeindbild aufrecht zu erhalten. Was wäre die westliche Welt ohne ihre alltägliche Angst vor allem und jedem, bösen Bombenlegern aus Nahost und Bla Bla Bla?
Als wenn ein Land wie Iran irgendeine ernsthaft Bedrohung darstellen würde. Schaut euch mal Nordkorea und co an. DAS sind Atommächte. Und mit denen legt sich auch niemand an. Die haben nämlich zur Abwechslung WIRKLICH Atomwaffen und würden die auch einsetzen. Das will ja keiner. Gegner die sich wehren können sind doof. Mit denen will niemand spielen.
Gibt es auch "echte" Nachrichten?