Streit der Woche: "Es ist Zeit, aufzustehen"

Rüttelt Schwarz-Gelb die sozialen Bewegungen auf? Ja, und es wird Zeit, sagt Verdi-Chef Bsirske. Nein, bloß nicht, sagt Medienwissenschaftler Norbert Bolz.

Verdi-Chef Bsirske glaubt, dass Schwarz-Gelb für Protest sorgen wird. Bild: dpa

BERLIN taz | Verdi-Chef Frank Bsirske ist überzeugt, dass eine schwarz-gelbe Bundesregierung, die sozialen Bewegungen aufrütteln wird. "Die Verteilungskämpfe drohen sich zuzuspitzen. Es ist Zeit, aufzustehen!", schreibt der Gewerkschaftsvorsitzende im "Steit der Woche" der sonntaz. Die Lösungen, die Union und FDP anzubieten hätten, würden die Probleme nicht lösen, sondern verschärfen. "Wir müssen damit rechnen, dass soziale Auseinandersetzungen sich zuspitzen."

Anti-Atomkraft-Aktivist Jochen Stay beobachtete bereits am Morgen nach der Wahl ein verstärktes Engagement. "Unser offener Brief an Merkel und co wurde innerhalb von 24 Stunden von 25.000 Menschen unterzeichnet", schreibt Stay in der sonntaz. Weil Atomkraft nicht offiziell abgewählt worden sei, bleibe nur der Druck von der Straße. Auch Atomkraftgegnerin Cécile Lecomte sieht das als Chance. "Wenn Regierungen zu Veränderungen bereit sind und einlenken, das ist vor allem das Ergebnis vom Protest von Unten -- nicht von Wahlen", sagte sie taz.de.

Norbert Bolz, Medienwissenschaftler von TU Berlin, fragt dagegen, wie man noch opponieren solle, wenn die CDU die Sozialdemokratie umarme. Die Linke solle nicht aus der Zeit der Reflexion, die nun in der Opposition möglich sein, sofort wieder in den Protest flüchten. "Das erzeugt zwar schöne, fernsehtaugliche Ornamente, aber keine andere Politik", schreibt Bolz.

Außer Bsirske, Stay und Bolz schreiben im "Streit der Woche" Franziska Heine vom Arbeitskreis Zensur, der Politologe Roland Roth, der Satiriker Peter Zudeik und die taz.de-Userin Jana Petersen.

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