Bar 25 muss endgültig schließen: Ausgetanzt
In den vergangenen Jahren wurde der Mietvertrag für die Bar 25 immer wieder im letzten Moment erneuert. Diesmal jedoch ist endgültig Schluss für den Berliner Kult-Club.
BERLIN dapd | In der Nacht zu Dienstag endet die letzte Party in der weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannten Bar 25 in Friedrichshain. Sie stünden "unüberwindbaren Sachzwängen gegenüber", teilten die Betreiber der Techno-Strandbar am Spreeufer mit, zu der auch Restaurant und ein Freilichtkino gehören. Auf dem Gelände der Berliner Stadtreinigung (BSR) in der Holzmarktstraße 25 soll ein Bürohaus errichtet werden, zuvor wird der Boden saniert. In den vergangenen Jahren wurde der Mietvertrag für die Bar immer wieder im letzten Moment erneuert. Diesmal jedoch ist endgültig Schluss, da ansonsten Fördermittel für das landeseigene Unternehmen für die Sanierung des Bodens verfallen.
Neben dem Berghain gilt die international bekannte Bar 25 als angesagtester Club Berlins. Die Betreiber beklagten, der Senat habe zwar häufig Unterstützung bei der Suche nach einem alternativen Standort zugesichert, dem seien indes keine Taten gefolgt. "Einerseits die kulturellen Aktivitäten in der Bar 25 für die Außenwerbung Berlins nutzen zu wollen, aber andererseits keine konkrete Zusagen zu geben, wirft kein positives Licht auf die Berliner Kulturpolitik", heißt es in einer Pressemitteilung. Nach Angaben der Betreiber gehen mit der Schließung 200 Saisonarbeitsplätze verloren.
Seit Freitag wird an der Spree durchgehend Abschied gefeiert. Der Club soll aber nach dem Willen der "Entscheider" der Bar 25 an einem anderen Ort wiedereröffnen. Im Gespräche ist eine Ansiedlung auf dem Gelände des ehemaligen Vergnüngungsparks Spreepark auf der anderen Flussseite in Plänterwald.
Leser*innenkommentare
der neue
Gast
Ich bin ein "neuer" in der Stadt, ein "Wesi" und 2010 war mein erster Sommer in Berlin. was mir sicher am stärksten und wärmsten in Erinnerung bleiben wird, sind die Begegnungen, Wochenenden, Skatesessions und Mondmissionen in der Bar25. Unwichtig oder nicht, ob nüchtern oder auf Droge.
DANKE BAR25!!!
Basti
Gast
Die Bar 25 polarisiert wie kaum ein anderer Club in Berlin. Wahrscheinlich weil sie eben mehr als nur das war. Sie war nicht nur auch Bühne für Kleinkunst, Cabaret, experimentelles Theater, Kindertheater, Swing workshops, Sauna-Wellness Massagen, Pool Nachmittage, Skate Actions, Beachvolleyball, Restaurant Besuche oder Freiluftkino Vorstellungen. Sie war eben auch Life Style. Um Raum für Life Style zu geben muss man sich abgrenzen, natürlich. Erst durch Unterscheidung schafft man einen Stil, der wiedererkennbar wird. Man kann nur mit Bestimmtheit sagen, dass es mehr Menschen gab für die dieser Ort eine Wohltat, und Ausdruck eines urban-hedonistischen Milieus war, als Menschen die sich durch ihn gestört fühlen. Insofern war die Bar 25 kulturell wertvoll, natürlich!
peterchen mondfahrt
Gast
ich war nur einmal da und allen erwartungen zum trotz: man verlässt sie anders als man sie betritt. kultur sollte auch jeder so definieren können wie er will, ich mag goethe trotzdem und es ist mir auch nicht wichtig leute die ihren horizont immer schön eng kreisen lassen damit die zentrifugalkraft ihre kleine welt zusammenhält davon zu überzeugen, einfach mal loszulassen. aber dieser ort war für mich schöner als alle theatervorstellungen zusammen - und trotzdem irgendwie genau das gleiche. also herr lehmann: machenses besser und wennse klassik spielen: ich tanz trotzdem!
Luis
Gast
@Marten
Bewerben Sie sich mit ihren Top-News doch als verdeckter Drogenfahnder bei der Berliner Polizei. Da sind Sie besser aufgehoben als in den Clubs bzw. dürfen uns ganz offiziell auf die Nerven gehen.
ole
Gast
@Marten Lehmann
Sorry, ich war schon Anfang der 90er im alten Tresor auf Pappe und Pille unterwegs, da haben Sie eventuell noch mit Lego gespielt. Gezwungen wurde ich nie. Das Zeug habe ich freiwillig und gerne eingeworfen.
Ich wundere mich eigentlich nur über ihre naive und absolut "neue" Erkenntnis, daß dort Drogen konsumiert werden. Das ist wirklich Wahnsinn, das wußte noch kein Mensch :-) Die Frage nach der dörflichen Herkunft scheint also beantwortet.
Davon mal abgesehen, gehen Sie doch woanders feiern. Dann werden Sie nicht von "schlimmen" "gesetzesuntreuen" Drogisten belästigt, die Sie wohlmöglich noch mit ihrem Acid-Atem drauf bringen.
Und übrigens:
Damals wie heute lief/laufe ich weder in Second-Hand-Klamotten rum noch bin ich Raucher und komme trotzdem überall rein, wenn ich möchte.
Und das Berghain können Sie geschenkt haben.
Marten Lehmann
Gast
@ole
Bist Du naiv oder vom Dorf? Um zur selbstdefinierten "Szene" in diesem "Szeneclub" dazu zu gehören muss man deren Regeln folgen: Second Hand Klamotten, Zigaretten und chemische Drogen. Die natürlichen Drogen (die mit THC) gibt es ein paar Meter weiter im YAAM. Jeder der einmal in der Bar 25 oder Berghain war und ein bißchen die Augen offen hatte ist damit konfrontiert gewesen.
FRAGE
Gast
wieso kommt ein thema der berliner clubkultur in die überregionle ausgabe und das interview mit den bild-verkauf-verweigerern aus hamburg-ottensen nicht?
Dr. Jobeck
Gast
Finde es auch schade.War eine echt colle Location. Stimmt, manchmal ein bissel viel Touris aus wessi-Land
ole
Gast
@Marten Lehmann
In Clubs werden Drogen konsumiert?
Koffein, Nikotin und Alkohol oder wie jetzt?
Wußte ich noch nicht. Wahnsinn...
Sofort Großrazzien in allen Clubs der Welt!
Weg mit den schlimmen Menschen!
aka
Gast
Ein Bürohochhaus ist doch auch schön!
Leser
Gast
Kein Verlust. Seit Jahren steht die Schließung im Raum und der Betreiber hat wohl immer noch kein tragfähiges Alternativkonzept entwickelt.
bEn
Gast
Wer braucht schon Bars und Clubs wo wir doch so schöne und erfolgreiche Carlofts haben?
xonra
Gast
Wenn der "angesagteste"Club keine politische Strategie entwickelt hat mit seinen diversen Bündnispartnern wie z.b. Mediaspree versenken, dort zu bleiben wo sie sind, dann ist die schöne Zeit eben vorbei.
Felix
Gast
Topmeldung ....
Marten Lehmann
Gast
Kulturellen Aktivitäten in der Bar 25? Das Ding ist ein einziger Hipster-Touristen-Schuppen, interessant dass die Polizei nie Drogenrazzien macht, finden würden sie dort (wie auch im Berghain) sicherlich einiges. Dabei überhaupt von Kultur zu sprechen ist absurd. Mehr als Electro-Musik läuft dort nicht. Außerdem sollte Kultur jedem offen stehen. Die Türsteherpolitik der Bar 25 ist jedoch völlig willkürlich. An den Nichtraucherschutz denkt dort ebenfalls niemand. Ich kann beim besten Willen nicht erkennen, was an diesem privatwirtschaftlichen Club öffentlich fördernswert wäre oder warum er in irgendeiner Hinsicht eine Sonderbehandlung erhalten sollte.
Drusus
Gast
Bald ist Berlin nur noch arm...
Chris
Gast
Furchtbar, dass da jetzt ein beliebiger Büro-mist gebaut wird!
Andererseits: Wer sich "Mediaspree versenken" dick auf die Fahnen schreibt, sich jedoch selbst auf elitärste Weise in bester Spreelage hinter hohen Zäunen und einer restriktiven Türpolitik verschanzt, hat's nicht besser verdient.
Meine Meinung etwas ausformulierter:
http://oelindieflammen.wordpress.com/2010/01/06/bar-25-vs-mediaspree/
Lavalampe
Gast
Noch nie von gehört...
Immer noch im Sommerloch, oder was sollen solch belanglose Artikel?
Bei uns um die Ecke hat auch ne Disco zugemacht. Interessiert doch keinen...
Herbert
Gast
Na endlich... Wurde auch Zeit!
ja sicher
Gast
das ist nun wirklich kein verlust mehr, nachdem diese ehemals schöne location nur noch eine touristensehenswürdigkeit ist.
was den umstand von mediaspree natürlich nicht besser macht.