Fixies-Fahrräder als neuer Lifestyle: Die Ein-Gang-Gang

Von Freaks geliebt, von der Staatsgewalt verfolgt, als Lifestyle akzeptiert - Fixies sind der neue Trend in der Fahrradszene. Weil sie so schön verboten sind?

Der neue Kulthit: Fixies-Fahrräder im Alltag. Bild: dpa

Fixies sind gerade der hot shit in der Radsportszene. Dabei haben sie - außer zwei Rädern - mit dem Durchschnittsfahrrad kaum etwas gemein. Sie haben keine Bremse, keine Schaltung, sind also extrem schnell, extrem leicht und extrem gefährlich. Denn bremsen kann man sie nur, indem man beim Fahren die Pedale blockiert. Mit dem eigentlich für den Bahnradsport konstruiert Rennrad sind schon tausende Coole unterwegs in deutschen Großstädten.

Obwohl ein halbwegs anständiges Fixie zwischen 1.000 und 3.000 Euro kostet, wird die Fangemeinde der Eingänger immer größer. Geübten Pedaleuren, die mit ihrem Fahrrad nicht nur von A nach B navigieren, sondern Radfahren als Kunstform begreifen, gelten Fixies als die Erfüllung ihrer Träume. Im Internet finden sich unzählige Videos mit Tricks, von denen Rückwärtsfahren noch der leichteste ist. Sogar Rad-Polo gibt es schon.

Trendige Fahrräder, die trendige Sachen können, locken natürlich auch einen Haufen trendiger Leute an. Der hohe Coolnessfaktor führt dazu, dass stilbewusste Urbaniten in ihrem kopfsteingepflasterten Stadtteil mit dem Fixie ins Cafe radeln, um dort ihren Latte macchiato zu schlürfen. Sie müssen aber acht geben, unterwegs nicht von der Polizei gesehen zu werden. Unter Ordnungshütern gelten Fixies als Anarchie auf zwei Rädern, denn sie haben nichts von dem, was laut Straßenverkehrsordnung ein Fahrrad kennzeichnet. In Berlin zum Beispiel hat die Polizei im letzten Monat zehn Fixies einkassiert - "zur Gefahrenabwehr".

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.