Aufruf zur Suche nach Alternativen: Sieben Tage ohne Google

Journalist und Webentwickler Albrecht Ude ruft in einem Blog dazu auf, eine Woche lang ganz ohne Google-Dienste zu leben. Die Reaktionen darauf sind durchwachsen.

Wirklich unverzichtbar? Bild: reuters

Alle jammern über die böse datenkrakige Suchmaschine Google. Und benutzen trotzdem bereitwillig alle ihre Tools – von GoogleMaps bis GoogleDocs, das Mailangebot oder die aktuellen Nachrichten über GoogleNews. Das muss nicht sein, meint der Berliner Journalist Albrecht Ude – und lädt zu einem Experiment ein: sieben Tage lang keine Google-Dienste verwenden.

„Marissa Mayer, Vizepräsidentin von Google äußert sich klar: „Die Nutzer suchen freiwillig bei Google. Sie können jederzeit eine andere Suchmaschine nutzen. Recht hat sie!“ schreibt Ude in dem eigens für diesen Zweck eingerichteten Blog eine-woche-ohne.de. „Es geht nicht um einen Google-Boykott, sondern um eine kritische Auseinandersetzung mit einem Quasi-Monopol im Internet und dessen Bedeutung für die Medien- und Meinungsfreiheit. Schließlich geht es auch um Ihre Privatsphäre.“

„In meiner Arbeit als Recherchetrainer habe ich gemerkt, dass nur wenige Nutzer sich Gedanken um Alternativen zu Google machen“, so Ude gegenüber der taz. Darum hat er auf seinem Blog eine Liste mit allgemeinen und spezialisierten Suchmaschinen gestellt, die Google eine Woche lang ersetzen könnten. „Meine persönliche Erfahrung ist: das geht super“, sagt Ude.

Diese Erfahrung würde der Journalist und Web-Entwickler gerne mit möglichst vielen anderen teilen. Dabei geht es ihm nicht darum, in einer konkreten Woche einen im besten Fall messbaren Effekt bei Google hervorzurufen, sondern schlicht darum, zu zeigen, dass das Netz - gerade bei speziellen Rechercheanfragen - mehr zu bieten hat als nur die Ergebnisse, die eine Googlesuche auf den Bildschirm zaubert.

Die Resonanz auf seinen Aufruf ist bislang mäßig. Im Kommentarbereich von Udes Blog stößt seine Aktion sowohl auf Untstützung jener, die ohnehin schon seit geraumer Zeit versuchen, Google-Dienste zu meiden, als auch auf die Ablehnung derer, die auf Google einfach nicht verzichten mögen. Im Googlewatchblog hingegen stößt die Aktion bei den Kommentatoren auf klares Unverständnis. Heise.de und golem.de berichteten, populäre Datenschutz- oder Politblogs halten sich mit Unterstützung für seine Aktion jedoch bislang zurück.

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