Kampf gegen Rechts: Hotel wirft NPD-Größen hinaus

Eine Dresdener Luxusherberge stornierte die Buchung zweier rechtsextremer Abgeordneter.

Kein Zimmer für die NPD: Das Haus der amerikanischen Hotelkette "Holiday Inn" in Dresden. Bild: dpa

DRESDEN taz Das Dresdener Hotel "Holiday Inn" wirft zwei NPD-Abgeordnete hinaus. Das Hotel ließ die Zimmerbuchung von Sachsens NPD-Fraktionschef Holger Apfel und dessen Stellvertreter Alexander Delle stornieren.

"Wir sind einigermaßen erstaunt, dass Sie ausgerechnet ein amerikanisches Hotelunternehmen mit ausländisch klingenden Namen bevorzugen", schreibt Hotel-Geschäftsführer Johanns Lohmeyer in einem offen Brief an die NPD-Landtagsfraktion. Die beiden Rechtsextremen seien in seinem Hause nicht willkommen. Außerdem könne Lohmeyer es seinen Mitarbeiter nicht zumuten, "Sie zu begrüßen und zu bedienen." Er beschließt sein Schreiben "in der Hoffnung, dass uns Ihr Besuch erspart bleibt."

Apfel und Delle hatten am 18. Oktober über den Internetservice "Hotel.de" zwei Zimmer für den siebten November gebucht. An diesem Tag beginnt im Dresdener Landtag die dreitägige Sitzung des Parlaments. Eine Mitarbeiterin der sächsischen NPD-Fraktion bestritt gegenüber der taz einen Zusammenhang: "Herr Apfel hat ein Zimmer bestellen wollen und zwar privat", sagte sie.

Aus Sorge, dass die Stornierung wegen der Vertragsvereinbarung zwischen dem Hotel und dem Service misslingen könnte, kündigte Lohmeyer an, die durch Apfel und Delle "getätigten Umsätze unmittelbar als Spende an die Dresdener Synagoge" weiter zu leiten. "Als kleine Wiedergutmachung für die Schäden, die ihre damaligen Gesinnungsgenossen der Synagoge und vor allem ihren früheren Besucher zugefügt haben", schrieb Lohmeyer weiter.

Der Buchungsservice zog aber mit. Vertragsbindungen behindern die Stornierung nicht. Janet Lewik, Lohmeyers Assistentin, sagte der taz: "Das ist schon geklärt, die NPD bekommt bei uns keine Zimmer."

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