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Autor fühlt sich missverstanden"Homer Simpson ist nicht katholisch"

Verzückt stellte die Vatikanzeitung fest, dass ihre Zeichentrick-Lieblinge Schäfchen des Papstes seien. Nun widerspricht der Autor, auf den sich "L'Osservatore Romano" beruft.

BERLIN afp/dapd | Nach einem Bericht der Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano" über den angeblich katholischen Glauben der Zeichentrickfiguren Homer und Bart Simpson fühlt sich der Autor der zu Grunde liegenden religionswissenschaftlichen Studie missverstanden.

"Ich würde nicht sagen, dass sie katholisch sind, sondern allgemein gläubige Leute", sagte der Jesuit Francesco Occhetta gestern der Nachrichtenagentur AFP. "L'Osservatore Romano" hatte am Sonntag unter Berufung auf Occhettas Arbeit die Simpsons zu Katholiken erklärt - was auch der Produzent der populären US-Zeichentrickserie umgehend zurückwies.

"Die Simpsons" würden allerdings immer wieder religiöse Fragen behandeln, sagte Occhetta, der sich als regelmäßiger Zuschauer der Serie bezeichnete. Aus der Serie könnten Menschen durchaus spirituelle Erbauung ziehen. "L'Osservatore Romano" hatte bereits im Dezember 2009 zum 20. Jahrestag der Serie das darin vermittelte "sympathische" Religionsbild gelobt.

Die Zeitung des Vatikans hat aus ihrer Vorliebe für die Fernsehserie "Die Simpsons" nie ein Geheimnis gemacht. Unter der Überschrift "Homer und Bart sind katholisch" veröffentlichte der "L'Osservatore Romano" nun einen Artikel, in dem es heißt: "Wenige Leute wissen es und er macht alles, um es geheim zu halten, aber es ist wahr: Homer J. Simpson ist Katholik."

Dabei bezog sich die Zeitung auf eine Rezension Occhettas aus dem Jahr 2005. Bereits im vergangenen Dezember hatte der "L'Osservatore Romano" zum 20. Jahrestag der Simpsons den philosophischen Ansatz des Programms gelobt.

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