MTV Video Music Awards 2009: Kanye West disst Countrysängerin

Bei den MTV Music Awards störte Rapper Kanye West die Dankesrede der Countrysängerin Taylor Swift – und verwies auf das Video von Beyoncé, welches er offensichtlich besser fand.

Buh-Mann Kanye West verhielt sich nicht wie ein Gentleman. Bild: reuters

In der Nacht von Sonntag auf Montag fanden die jährlichen MTV Music Video Awards in der berühmten Radio City Hall in New York statt. Mit besonderer Spannung wurde dieses Jahr das Michael Jackson Tribute erwartet. Vorher sorgte allerdings der Rapper Kanye West mal wieder für einen peinlichen Eklat und laute Buh-Rufe.

Zu der 26. Verleihung des angesehenen Preises strömten viele Stars aus dem amerikanischen Musikbusiness sowie aus der Filmbranche in die Weltmetropole New York City, um dabei zu sein, wenn die besten Musikvideos und alles was dazu gehört, gekürt werden. In der begehrtesten Kategorie „Video of the Year“ kämpften die Sängerinnen Beyoncé, Lady Gaga, Britney Spears und die HipHopper Eminem und Kanye West für den Titel.

Video des Jahres: Beyoncé, "Single Ladies"

Bester Nachwuchs: Lady Gaga, "Poker Face"

Bestes Video eines Künstlers: T.I., "Live Your Life"

Bestes Video einer Künstlerin: Taylor Swift, "You Belong With Me"

Bestes Pop-Video: Britney Spears, "Womanizer"

Bestes Hip-Hop-Video: Eminem, "We Made You"

Bestes Rock-Video: Green Day, "21 Guns"

Bestes Video, das einen Preis hätte gewinnen sollen: Beastie Boys, "Sabotage"

Bestes Durchbruchs-Video: Matt And Kim, "Lessons Learned"

Beste künstlerische Leitung: Lady Gaga, "Paparazzi"

Beste Regie: Green Day, "21 Guns"

Bester Schnitt: Beyoncé, "Single Ladies"

Beste Spezialeffekte: Lady Gaga, "Paparazzi"

Beste Choreografie: Beyoncé, "Single Ladies"

Beste Filmtechnik: Green Day, "21 Guns"

Der 32jährige West benahm sich wie schon bei den MTV Europe Music Awards 2006 in Kopenhagen nicht besonders gentlemanlike. Damals unterbrach er die Dankesrede der französischen Elektroband Justice, weil seiner Meinung nach er selbst den Preis verdient hatte. Dieses Jahr ging es mal nicht um ihn, sondern um Beyoncé Knowles. Als die Newcomerin Taylor Swift, 19, die Auszeichnung für „Bestes Video einer Künstlerin“ erhielt, stürmte der Rüpel-Rapper die Bühne und protestierte lautstark.

Die junge Country-Sängerin lächelte zunächst noch ungläubig. Doch als Kanye West brüllte, dass Beyoncé das beste Video aller Zeiten gemacht hätte, musste sie sichtlich um ihre Fassung ringen. Nach dem Debakel war Swifts Redezeit vorbei und sie verließ verwirrt die Bühne. Der Unruhestifter musste daraufhin den Saal verlassen. Hätte er aufgepasst, wäre ihm nicht entgangen, dass der Preis für das beste Video noch offen stand. Den gewann dann auch Beyoncé, 28, für „Single Ladies“. Immer noch peinlich berührt, holte sie zur Wiedergutmachung Taylor Swift auf die Bühne und stellte dieser ihre Zeit für die Dankesworte zur Verfügung.

Unter dem griesgrämigen Blick von Joseph Jackson, 80, lobpreiste Popqueen Madonna den am 25. Juni verstorbenen Michael Jackson. Mit einer kleinen Anekdote von ihrem und Jackos ersten gemeinsamen Treffen im Jahr 1991 brachte sie das Publikum zum Lächeln. Sie verurteilte aber auch die Hetzjagd, die später stattfand und diejenigen, die sich daraufhin von dem Mann, „der einst die Welt entflammte“, abwandten. Ihre Rede beendete sie mit den Worten: „Er war ein Mensch, aber verdammt, er war ein König! Lang lebe der König!“

Der krönende Abschluss der MTV Video Music Awards war schließlich die beeindruckende Bühnenshow zu Ehren von Michael Jackson. Das talentierte Team, das mit ihm im Juli auf der Bühne der O2-World Arena in London stehen sollte, tanzte in charakteristischen Jackson-Outfits und in typischer Jackson-Manier zu den Hits „Thriller“, „Bad“ und „Smooth Criminal“. Michaels Schwester Janet Jackson, 43, übernahm dann ihr gemeinsames Duett „Scream“. Sie tanzte auf der Bühne, Michael auf der Leinwand über ihr. Mit nach oben gewandtem Blick, hoch in den Himmel, beendete sie die MTV-Verleihung.

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