IT-Sicherheit für Einsteiger: Wie schütze ich meinen Rechner?

In einer taz.de-Serie beschäftigen wir uns diese Woche täglich mit dem Thema IT-Sicherheit für Einsteiger. Teil 1: Wie man seinen PC absichert und trotzdem Spaß im Netz hat.

Unangenehmer Geselle, auch digital übertragbar: Ein Virus. Bild: ap/oxford university

Es gab eine Zeit, da nahm man seinen Rechner nach dem Kauf aus der Verpackung. Man schloss ihn an und "konfigurierte" noch ein bisschen. Dann konnte man ihn täglich benutzen, ohne groß Angst davor zu haben, dass Daten entwendet, Dateien durch Viren beschädigt oder irgendwelche Angreifer aus fernen Ländern Schabernack mit der Maschine treiben würden. Doch leider ist diese Phase der PC-Unschuld vorüber. Heutzutage muss jeder Besitzer eines Windows-Rechners auf der Hut sein, nicht in irgendwelche Fallen zu tappen. Er wird zu seinem eigenen Systemadministrator, der ständig die neuesten "Updates" installieren muss, damit die Maschine nicht attackiert wird.

Aus diesem Belagerungszustand muss der moderne Nutzer von heute aber denken: Hunderte Datenschädlinge kommen stetig hinzu, die enorme Schäden anrichten können. Sie klauen Kreditkartendaten oder die ganze Identität, greifen aufs Online-Bankkonto zu oder verschicken Spams und andere böse Inhalte im Namen des Opfers.

Windows bringt in den letzten Versionen schon einiges an Bordmittel mit, um sich gegen die schlimmsten Angriffe zu wehren. Da wäre zum einen das standardmäßige Windows-Update, das dafür sorgt, dass der Rechner mit den neuesten, Sicherheitslücken schließenden Programm-Aktualisierungen versorgt wird. Man sollte diesen Mechanismus als Einsteiger tunlichst auf "automatisch" stehen lassen - dann vergisst man Updates auch nicht.

TEil 2: Online-Banking, aber sicher

Was man bei Bankgeschäften im Netz beachten sollte.

Teil 3: Gut und sicher kommunizieren

Mail und andere Kommunikationskanäle verstehen und schützen.

Teil 4: Sesam öffne Dich

Wie man sichere Passwörter wählt und sie bequem verwendet.

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Der zweite wichtige Sicherheitsmechanismus ist ein guter Virenschutz. Ob man nun Norton, F-Secure oder McAfee kauft, ist teilweise Glaubenssache - ein Blick in Fachzeitschriften ist hilfreich. Relevant ist auch hier, dass sich der Virenschutz selbst aktualisiert. Nur so ist sichergestellt, dass neue Lücken nicht gleich ausgenutzt werden.

Das dritte Element einer guten Windows-Sicherheit ist die Aktivierung der Firewall, die unerwünschte Verbindungen aus dem Internet bremst. Auch hier macht es Microsoft einem inzwischen einfach: Im Sicherheitscenter ist sie bereits enthalten.

Sicher surfen

Ein mit allen drei Elementen (automatische Aktualisierungen, Virenschutz, Firewall) ausgestatteter Rechner kann dann auch ins Netz. Zum Surfen empfehlen sich häufig aktualisierte Open-Source-Produkte wie beispielsweise Firefox. Für diesen existieren auch zahlreiche Zusatzprogramme, um unerwünschte Inhalte zu unterdrücken. Eines dieser "Add-ons", das auf keinem Rechner fehlen sollte, nennt sich "Flashblock". Es blockiert Seiten, die unerwünschte Animationen und Videos enthalten. (YouTube-Videos sind aber beispielsweise über einen "Abspiel"-Knopf sofort freischaltbar.)

Im täglichen PC-Betrieb sollte man außerdem darauf achten, dass nicht nur Windows und der Virenschutz regelmäßig aktualisiert werden müssen. Auch Anwendungsprogramme wie Office, der Adobe Reader (für PDF-Dokumente) oder das erwähnte Flash sind Bestandteile des Systems, die angegriffen werden könnten. Aus diesem Grund sollte man auch dort entweder regelmäßig neue Aktualisierungen prüfen oder automatische Updates aktivieren.

Alternativen: Mac und Linux

Wenn es aus beruflichen oder privaten Gründen nicht der klassische Windows-PC sein muss, ergeben sich noch andere Möglichkeiten, an einen gut geschützten Rechner zu gelangen. Die erste ist, gar nicht erst zum PC zu greifen, sondern sich einen Apple-Computer, sprich: Mac, zu besorgen. Das darauf laufende Betriebssystem OS X ist technisch zwar nicht unbedingt grundsätzlich sicherer als Windows, doch wird diese Plattform schlicht wesentlich seltener angegriffen. Daher verwenden die meisten Mac-Benutzer keinen Virenschutz, wie er auf PCs seit Jahren Standard ist. Allerdings muss man auch beim Mac darauf achten, das sich das System stets mit den neuesten Sicherheitsupdates aktualisiert. Lücken, die ausgenutzt werden können, lassen sich beim OS X regelmäßig entdecken. Und auch bei Hack-Wettbewerben fallen Macs inzwischen nicht mehr seltener als Windows-PCs. Trotzdem: Direkt aus der Verpackung genommen, werden Apple-Rechner seltener Opfer von Datenschädlingen.

Wem das Kleingeld für einen Mac fehlt (preislich geht's bei rund 550 Euro los, ohne Tastatur, Maus und Bildschirm), kann seinem PC auch einfach ein alternatives Betriebssystem gönnen. Hier hat das kostenlose und auf offenen Programmcodequellen basierende Linux in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht. Einfach zu bedienende Distributionen, wie man die unterschiedlichen Linux-Formen auch nennt, besitzen alles, was man für übliche PC-Arbeiten braucht - vom Firefox-Browser über das Büroprogramm OpenOffice bis hin zu kostenlosen Spielen. Für Einsteiger gut geeignet ist beispielsweise Ubuntu-Linux, das mit einem eingebauten Update-Programm daherkommt. Es bringt die Software regelmäßig auf den neuesten Stand und schließt Sicherheitslücken, die es natürlich auch bei Linux gibt. Die Gefahr durch Viren und andere Datenschädlinge besteht hier ebenso. Angriffe erfolgen aber ähnlich wie beim Mac deutlich seltener als unter Windows.

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