Neuordnung nach Wahlschlappe: Köpferollen bei Hamburgs CDU

Nach der Niederlage bei der Bürgerschaftswahl suchen die Christdemokraten mit einer Mitgliederbefragung die neue Führungsspitze. Parteichef Schira tritt zurück, Noch-Bürgermeister Ahlhaus will Hinterbänkler werden.

In Hamburg sagt man "Tschüs": Ahlhaus wird abtransportiert. Bild: dpa

Hamburg | taz In einer Mitgliederbefragung sollen Hamburgs Christdemokraten sich einen neuen Parteivorsitzenden aussuchen. Dieses Vorgehen ist nach Angaben prominenter CDUler "ohne vernünftige Alternative". Der künftige Parteichef müsse sich "die Akzeptanz der Basis holen", sagt der Bundestagsabgeordnete und stellvertretende Landesvorsitzende Marcus Weinberg. "Eine breite und transparente Diskussion in der Partei ist notwendig."

Parteichef Frank Schira hatte am Montagabend im Landesvorstand erklärt, er wolle zum Frühsommer zurücktreten. Bis dahin wolle er die Suche nach einem Nachfolger "moderieren". Ob er Fraktionschef in der Bürgerschaft bleiben will, ließ Schira offen. Noch-Bürgermeister Christoph Ahlhaus erklärte, keinen Posten anzustreben und auf der Hinterbank Platz zu nehmen. Damit ziehen die beiden Spitzen-Politiker die Konsequenzen aus dem Wahldebakel am Sonntag: Die CDU stürzte von 42,6 auf 21,9 Prozent ab.

Als ein Bewerber um den Parteivorsitz gilt Weinberg, der sich dazu aber nicht äußern will. Offen ist, ob Rüdiger Kruse, ebenfalls Parteivize und Bundestagsabgeordneter, ebenfalls antreten will. Die Befragung der gut 9.000 Parteimitglieder will der Landesvorstand am Donnerstag nächster Woche offiziell beschließen. Die BewerberInnen sollen im April und Mai auf Veranstaltungen in den sieben Parteikreisen auftreten, die Wahl könnte im Juni auf einem Parteitag erfolgen.

Als Anwärter auf den Fraktionsvorsitz gilt der bisherige Sozialsenator Dietrich Wersich, der durch das drittbeste Wahlergebnis aller CDU-Kandidaten gestärkt wurde. Wegen mancher Alleingänge wird ihm intern aber attestiert, "kein Teamplayer" zu sein. Da noch immer nicht alle neuen Abgeordneten feststehen, werden klare Signale erst auf der konstituierenden Fraktionssitzung in der nächsten Woche erwartet.

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