Hühnermäster bedroht

TIERSCHUTZ Morddrohung gegen Wiesenhof-Chef wegen Vorwurf der Tierquälerei auf Geflügelfarm

„Diese Bilder sind für mich und für Wiesenhof nicht akzeptabel“

Rainer Wendt, Hühnermäster

Nach dem Vorwurf von Tierschutzverstößen auf einer Geflügelfarm im Kreis Diepholz hat der Vorstandsvorsitzende der Unternehmensgruppe Wiesenhof, Peter Wesjohann, Morddrohungen erhalten. Diese seien ernst zu nehmen, sagte Rainer Wendt, Vorsitzender der Hühnermäster, am Donnerstag in Gifhorn. Sicherheitsdienste hätten dem Unternehmer empfohlen, vorerst nicht an Veranstaltungen teilzunehmen. Deshalb habe er seine Teilnahme an einer Veranstaltung des Unternehmens für Landwirte zum Thema Hähnchenaufzucht am Donnerstag in Gifhorn abgesagt.

Zu Beginn dieser Woche hatte das ARD-Magazin „Report Mainz“ Filmaufnahmen gezeigt, die die Tierrechtsorganisation Peta zusammen mit dem Pächter des Stalls gedreht hatte. Darin war unter anderem zu sehen, wie Arbeiter Geflügel ohne Betäubung den Hals umdrehen, verängstigt flatternde Tiere brutal in Transportkisten stopfen und diese Kisten mehrere Meter zu Boden fallen lassen (taz nord berichtete).

„Diese Bilder sind für mich und für das Haus Wiesenhof nicht akzeptabel, wir distanzieren uns von ihnen“, sagte Wendt. Sie seien für alle nicht tragbar und schadeten einer gesamten Branche. Der gefilmte Fangtrupp arbeite inzwischen nicht mehr für das Unternehmen, sagte Wendt. Er kündigte an, in Zukunft Mastbetriebe und Elterntierfarmen stärker kontrollieren zu lassen.  (dpa)