Hühnerzüchter wollen nichts mehr verbergen

GEFLÜGEL Die nach einem Feuer wiederaufgebaute Mastanlage in Sprötze hat ein Besucherzentrum

Fünf Monate nachdem er abgebrannt war, ist ein Hühnerstall in Sprötze (Kreis Harburg) wieder eröffnet worden. Hühner waren noch nicht zu sehen, sie kommen erst in den nächsten Tagen.

Eine vier Quadratmeter große Glasscheibe soll künftig von einem Besucherraum aus angemeldeten Gruppen Einblick in den Stall gewähren. Diese Einrichtung sei die erste ihrer Art in Norddeutschland, hieß es bei der Eröffnungsfeier. Die Betreiberfamilie Eickhoff, Landvolk und Agrarwirtschaft wollen so Kritikern den Wind aus den Segeln nehmen. „Wir Landwirte haben nichts zu verbergen“, sagte Malte Eickhoff (23). Vor dem Hof stand ein rundes Dutzend Demonstranten im Schnee und protestierte mit Transparenten gegen Massentierhaltung.

Staatssekretär Friedrich-Otto Ripke vom niedersächsischen Landwirtschaftsministerium kündigte bei der Eröffnung Verbesserungen beim Tierschutz an. „Schwarze Schafe müssen herausgeholt werden“, sagte Ripke. „Die wenigen, die den Berufsstand schädigen, werden sanktioniert.“ Das Modell sehe auch eine verbesserte Darstellung niedersächsischer Tierhaltung nach außen vor.

Die Anlage in dem Buchholzer Ortsteil war im Juli niedergebrannt, nachdem Tierschützer tagelang gegen den Bau protestiert hatten. Die damalige Landwirtschaftsministerin Astrid Grotelüschen (CDU) fuhr damals nach Sprötze und verurteilte den „Anschlag“, obwohl es keine polizeilichen Erkenntnisse in dieser Richtung gab. (dpa/taz)