Kommentar Leerstand: Wohnen im Astra-Turm

Mittlerweile ist man dazu übergegangen, alte Fabrikgebäude zum Wohnen zu nutzten, warum nicht auch die Glaspaläste, die unnütz für Büroräume gebaut worden sind.

Es war ein richtiges Zeichen, dass AktivistInnen am vergangenen Wochenende das leer stehende Wohnhaus im Schanzenviertel besetzt haben. Doch der Chef des Mietervereins Eckard Pahlke hat auch recht. Leer stehende Mietwohnungen sind in der Elbmetropole eher eine Marginale.

Anders ist es jedoch mit den brachliegenden Büroflächen. Überall sind große Komplexe gebaut worden, die nicht zu vermieten sind. 1,2 Millionen Quadratmeter Leerstand listen die Mietervereine auf. Ein Symbol für Immobilien-Fehlplanung und Absurdität ist wohl tatsächlich der neue Astra-Turm auf St.Pauli. 11.300 Quadratmeter Nutzfläche, wovon 70 Prozent unvermietet sind. Warum sollte es eine totale Utopie bleiben, dort 100 Sozialwohnungen entstehen zu lassen. Notfalls auch zwangsweise.

Die Politik ist gefordert, die Barrieren gegen die Umwandlung in Wohnraum zu beseitigen. Denn es geht auch anders, wie das Programm der Wohnungsbaukreditanstalt belegt. Und so manche Gebiete, die früher als Wohngegenden nicht in Betracht gezogenen worden sind, könnten durch Umwandlung und damit durch die Ansiedlung ein neues Gesicht bekommen. Mittlerweile ist man dazu übergegangen, alte Fabrikgebäude zum Wohnen zu nutzten, warum nicht auch die Glaspaläste, die unnütz für Büroräume gebaut worden sind.

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Jahrgang 1956, Seit 1983 bei der taz – zuerst bei der taz.hamburg und jetzt bei der taz.nord in Hamburg. Ressorts: Polizei, Justiz, Betrieb und Gewerkschaft. Schwerpunkte: Repression, progressive Bewegungen und Widerstand gegen Gentrifizierung

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