Leben gegen das Vergessen

GEDENKEN Das Auschwitz-Komitee erinnert an den Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers und zeigt Ausschnitte aus der Doku „Per la Vita“ über die musikalische Kooperation der Familie Bejarano mit der „Microphone Mafia“

Mit der Vorstellung eines außergewöhnlichen Musikprojekts erinnert das Auschwitz-Komitee morgen Mittag im Polittbüro an die Befreiung des Vernichtungslagers durch die Rote Armee am 27. Januar 1945. Das Projekt haben die Kölner Rapper von der „Microphone Mafia“ gemeinsam mit Esther, Edna und Joram Bejarano, der Musikgruppe um die Auschwitzüberlebende, initiiert.

Die Rapper Kutlu Yurtseven und Signore Rossi haben Musik der für ihre „Lider fars Leben“ bekannten Bejaranos aufgegriffen und gesampelt, Stücke gecovert und einige neu geschrieben. Das Ergebnis ist auf der gemeinsamen CD „Per la Vita“ zu hören. Dabei kommen 80 Jahre Erfahrungen jüdischer Geschichte mit den Berichten der Rapper vom Gefühl fremd und nicht erwünscht zu sein zusammen.

Ziel des Projekts: einer jugendlichen Zielgruppe die Identifikation mit den ProtagonistInnen ermöglichen, über die schließlich eigene Fragen entwickelt werden sollen: Wo erfahre ich Missachtung und Ausgeschlossensein? Wo diffamiere und grenze ich selbst aus?

Dokumentiert wird die Zusammenarbeit im gleichnamigen Film, der als Lehr- und Lern-DVD für den Unterricht an Schulen dienen und die Problematik der Holocaustpädagogik in einer multikulturellen Gesellschaft thematisieren soll.

Erste Ausschnitte aus dem Film werden morgen zu sehen sein, dazu gibt es eine Podiumsdiskussion mit Bandmitgliedern und Filmemacherinnen. MATT

■ So, 24. 1., 12 Uhr, Polittbüro, Steindamm 45, Eintritt frei