Neues Anwohner-Konzept für Bernhard-Nocht-Quartier

GENTRIFIZIERUNG Die Initiative „No BNQ“ präsentiert neue Pläne und hofft, dass die Stadt mitspielt

Das erste Konzept der Initiative war am Rückzug eines privaten Geldgebers gescheitert

„Freundlich übernehmen“ will die Anwohnerinitiative „No BNQ“ das Bernhard-Nocht-Quartier im Rücken der Hafenstraßen-Häuser. Dafür hofft sie auf finanzielle Unterstützung durch die Stadt. Das neue, am Donnerstag von der Initiative vorgestellte Konzept sieht vor, „Produktion, Bildung und Wohnen zusammen zu bringen“. Dazu will die Initiative das gesamte Areal kaufen und genossenschaftlich nutzen.

Im Mai war das vorherige Finanzierungskonzept der Anwohner nach dem Rückzug eines privaten Geldgebers gescheitert. Nun will die Initiative die erforderlichen 22 Millionen Euro für Kauf und Instandsetzung der Häuser durch günstige Kredite der stadteigenen Wohnungsbaukreditanstalt finanzieren. Die Refinanzierung soll über die Mieten laufen.

Mit ins Boot geholt hat die Initiative den Fotografen Günther Zint, eine Plattenfirma und den Hafenbasar. Auch eine Stadtteilwerkstatt soll auf dem Gelände entstehen. „Eine Förderung dieses Projekts über das Rahmenprogramm für integrierte Stadtentwicklung ist allerdings nicht möglich“, sagt Stadtentwicklungsbehörden-Sprecherin Helma Krstanoski. Denn das Areal sei kein ausgewiesenes Stadtentwicklungsgebiet.

Gegen das Vorhaben steht der Plan der Eigentümer Köhler und von Bargen, die die Häuser modernisieren, abreißen und luxuriöse Eigentumswohnungen bauen wollen. Weil auch der Investor das Bauvorhaben über die Wohnungsbaukreditanstalt finanzieren will, musste er nach Protesten Zugeständnisse machen. Mit der daraufhin ausgehandelten Mietpreisbindung für zehn Jahre wollte sich die Initiative aber nicht zufrieden geben.

Wenn die Stadt das neue Konzept nun akzeptiert, will die Initiative mit den Investoren über einen Kauf verhandeln. LKA