Unerhört 16 – Dieter Lehmkuhl: "Unsoziales Deutschland"

Die reichsten 10 Prozent der Deutschen besitzen 60 Prozent des Vermögens. "Ich bin reich", sagt Dieter Lehmkuhl und fordert eine Vermögensabgabe – für eine "gedeihlichere Entwicklung" des Landes.

Ist vermögend – und für eine Vermögensabgabe: Dieter Lehmkuhl. Bild: matthias b. krause

"Nirgendwo wächst die Zahl der Millionäre so stark wie in Deutschland", sagt Dieter Lehmkuhl von der Initiative "Vermögende für eine Vermögensabgabe". Die reichsten zehn Prozent besitzen inzwischen 60 Prozent des Vermögens in Deutschland.

In der Vergangenheit sei die Verteilung noch relativ sozial gewesen, aber in den vergangenen fünf oder sechs Jahren habe sich das massiv zugunsten der Reichen verschoben. "Und wenn diese Entwicklung weitergeht, werden wir in Zukunft eines der unsozialsten Industrieländer sein", sagt Lehmkuhl, der sich als Alt-68er versteht.

Dieter Lehmkuhl selbst ist wohlhabend. Sein Vermögen stammt aus unternehmerischer Tätigkeit seiner Vorfahren – aus einer Brauerei. "Wenn wir Reichtum stärker besteuern, dann haben wir eine Chance zu einer faireren, friedlicheren, gedeihlicheren und demokratischeren Entwicklung – und das ist im Interesse aller."

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Lehmkuhl fordert eine Abgabe für alle, die Kapitalvermögen in Höhe von 500.000 Euro oder mehr besitzen, sowie die Wiedereinführung der Vermögenssteuer. Es gehe generell um eine gerechtere Besteuerung der Reichen. Dazu gehöre auch eine Börsenumsatzsteuer und die Schließung von Steuerlücken.

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